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Wenn irgendwie mal wieder alles auf einmal zusammenkommt, wenn man sich von der Welt überfordert fühlt, wenn man einmal eine Pause von all den Sorgen des Lebens machen möchte, und man etwas sucht, wobei man sich wohlfühlt und wodurch man sich verstanden fühlt, dann schaut man am besten eine Sitcom aus den 80er Jahren. Es wurde für mich einfach mal Zeit für einen Besuch im “Cheers”, jedenfalls im Rahmen der gleichnamigen US-amerikanischen TV-Serie, deren elf Staffeln von 1982 bis 1993 produziert wurden. Wer sich über einen solch ausgedehnten Zeitraum quasi Abend für Abend in der auserwählten Stammkneipe zum obligatorischen Feierabendbierchen blicken lässt, muss nicht nur mit einem Angriff auf die Lachmuskeln rechnen, sondern vermutlich auch mit irreversiblen Leberschäden.

Das “Cheers” ist eine kleine Bar in Boston, in der man Gleichgesinnte trifft, die genau dieselben Probleme haben, wo zumindest in der Theorie jeder deinen Namen kennt und wo man sich auf deinen Besuch jederzeit freut. Ob es einen solchen Ort tatsächlich gibt, sei mal dahingestellt, denn nach meinem bescheidenen Empfinden sind Kneipen oft überraschend anonyme Orte, wo sich jeder um seinen eigenen Scheiß kümmert und sich keiner um den anderen schert. Das Cheers wird geführt von dem ehemaligen Baseball-Profi Sam Malone, gespielt von Ted Danson, der immer von einer Schar seiner Mitarbeiter und Stammkunden umringt ist. Diese philosophieren mit ihm täglich zwischen Ladenöffnungszeit und Zapfenstreich über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens: Bier und Frauen.

Neben der soziopathischen Bedienung Carla und dem schwer verpeilten Barkeeper Coach, rundet nach der Pilotfolge noch die zweite Bedienung Diane das Bar-Ensemble ab. Auf der Seite der Stammgäste sind anfänglich der notorisch faule, meist arbeitslose Bierenthusiast Norm Peterson, sowie der pflichtversessene, stolze Briefträger Cliff Clavin, der mit über 30 Jahren noch bei seiner Mutter lebt. Die staffelübergreifende Handlung der Serie ist so mager wie simpel: Die junge Akademikerin Diane Chambers wird im Cheers von ihrem Partner sitzengelassen, mit dem sie soeben noch in einen gemeinsamen romantischen Urlaub aufbrechen wollte. Der Barbesitzer, Ex-Sportler und Frauenheld Sam Malone bietet ihr vorübergehend eine Stelle als Bedienung in seiner Bar an, da die Jobsuche für Diane nicht besonders erfolgreich verläuft.

Im Verlauf mehrerer Staffeln entwickelt sich die absehbare On/Off-Beziehung zwischen Sam und Diane, die mindestens genauso gut zusammenpassen wie deren peinliches Katz-Und-Maus-Spiel romantisch ist. Diane ist in einer Beziehung grundsätzlich auf die Suche nach der großen Liebe aus, während Sam sich mit großartigem Beischlaf begnügt und ansonsten keinerlei Verpflichtungen haben möchte. Dieses unlösbare Beziehungsproblem treibt Diane direkt in die Arme des Psychiaters Frasier Crane, bekannt aus dem späteren Spin-Off “Frasier”, den sie sogar beinahe heiratet, bevor sie ihn dann doch wirkungsvoll vor dem Traualtar stehenlässt. Es passt dann auch irgendwie ins Bild, dass wenig später Diane und Sam sich mitten bei ihrer eigenen Trauung voneinander trennen und dieses Thema endlich zu den Akten legen.

Die zweite Hälfte der Serie wird dominiert von den neu engagierten Schauspielern Kirstie Alley und Woody Harrelson, als deren Charaktere Rebecca und Woody, die von da an zum Personal gehören und das Treiben gehörig aufmischen. Woody ersetzt hierbei den verstorbenen Coach quasi vollständig, während Rebecca nun Dianes Platz als Objekt der Begierde von Sam einnimmt. Wie sich das für eine Karrierefrau gehört, lässt diese Sam eiskalt abblitzen, was seinen Ehrgeiz leider nur noch mehr anstachelt und so betrachtet er es nunmehr als eine Art Sport, sich an Rebecca bei jeder Gelegenheit ranzuschmeißen. Um diese Haupthandlung herum drehen sich die kleinen Geschichten der anderen Charaktere, über deren Lebenssituationen und Marotten man so einiges erfährt, so z.B. Carla, die sich als alleinerziehende Mutter um ihre unzähligen, schwer erziehbaren Kinder zuhause kümmern muss, während Norm sich genüsslich ein Bier nach dem anderen reinschüttet und Kalauer über seine Off-Screen-Ehefrau Vera erzählt.

Die Serie schwankt permanent zwischen einem angenehmen, bissigen Stammtisch-Humor mit sehr vielen witzigen Dialogen, die aber schon nach kurzer Zeit immer vorhersehbarer werden, den Frauengeschichten von Sam Malone mit seinen vielen Groupies, und natürlich den unfassbar schiefen Beziehungskisten zwischen den Hauptfiguren, die teilweise kaum zu ertragen sind. In der Gesamtheit kann ich wenigstens sagen, dass mir die Serie ganz gut gefallen hat, aber leider eben längst nicht alle Aspekte davon, und man muss diese nicht unbedingt gesehen haben. Ich würde sie jedenfalls nicht bedenkenlos empfehlen. Beim Schreiben der Zusammenfassung ist mir zudem schmerzlich aufgefallen, wie schwer es mir fällt, den eigentlichen Kern herauszuarbeiten. Umso mehr erleichtert mich die Tatsache, dass ich mit diesem Artikel den Deckel auf das Glas schrauben, und die Segel zur nächsten Serie setzen darf.

itcrowd1Es gibt nur wenige Pflichtfernsehserien für Menschen wie mich, die mit Begeisterung im IT-Bereich arbeiten. Eine davon ist „The IT Crowd“, habe ich mir sagen lassen. Die Serie wurde mir bereits 2008 im Original empfohlen, allerdings hatte ich damals zugegebenermaßen nur sehr wenig Ambitionen, mich in die hölzerne Welt der unterschiedlichen britischen Dialekte einzuhören. Im Jahr 2014 entschloss ich mich, der Serie zumindest in der deutschen Synchrofassung doch noch eine Chance zu geben. Originaltonnazis werden mich für diesen Satz nun auf dem Scheiterhaufen brennen sehen wollen, und auch im Freundeskreis wurde mir bereits versichert, dass ich mit dem deutschen Ton mindestens die Hälfte verpasse. Mindestens!

Diese Behauptung halte ich zwar für reichlich übertrieben, auch wenn ich ganz sicher bin, dass einige Gags in die Hose gehen müssen (daran lässt sich nichts ändern), aber zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass sogar ich einige Folgen im O-Ton gesehen habe. Überrascht stellte ich fest, dass es tatsächlich nur wenige vernuschelte Stellen gab, die ich auch nach mehrmaligem Zurückspulen und Lautstärke Erhöhen absolut nicht verstehen konnte. Klar, Untertitel hätten die Sache vereinfacht, aber wenn ich wirklich Untertitel brauche, schaue ich doch lieber gleich mit deutschem Ton. Aber das soll ja nun kein Artikel über Synchros werden, denn meine Meinung hierzu habe ich in älteren Artikeln bereits klargestellt. Hören und hören lassen.

The IT Crowd ist mit seinen 24+1 Episoden eine ungewohnt kurze Britcom über drei Mitarbeiter in der IT-Abteilung im Keller der großen Firma Reynholm Industries. Roy und Moss sind die beiden frustrierten Tastaturakrobaten, die mit ihrem unfreiwillig nerdigen Image unterschiedlich gut umgehen können. Moss ist ein leicht gynophobes Computergenie, ein talentierter Tüftler und Programmierer. Roy dagegen versucht Arbeit zu vermeiden und sucht durchaus die Nähe zu Frauen, vor allem die der hübschen Mitarbeiterinnen im 5. oder 7. Stock. Die Hauptaufgabe des Duos ist der IT-Support, also der mit Abstand undankbarste Job von allen: Tagein, tagaus müssen sie genervten Userinnen und Usern erklären, wie sie ihren abgestürzten Computer wieder in Betrieb nehmen können („Hallo, IT. Haben Sie es schon mit Ein- und Ausschalten versucht?“). Als Verbindungsglied zur „Außenwelt“ bekommen sie vom Firmenchef die neue IT-Abteilungsleiterin Jen vor die Nase gesetzt, die sich zu deren Entsetzen als kompletter DAU erweist. Jen ist eine ehrgeizige Relationship-Managerin, die die Leitung der IT-Abteilung lediglich als Karrieresprungbrett betrachtet. Spannungen sind so vorprogrammiert.

itcrowd2Weitere erwähnenswerte Personen sind der klischeehafte aber freundliche Firmenchef Mr. Reynholm, der ungefähr zur Hälfte abgelöst wird durch seinen sexuell überdrehten Sohn Douglas, der ab da die Geschicke der Firma lenkt. Im dunklen Serverraum der IT-Abteilung haust der freundliche aber notorisch unglückliche Firmen-Goth und „Cradle of Filth“-Fan Richmond, der alleine durch sein Auftreten die Stimmung aller seiner Mitmenschen auf den Boden zieht, und daher die meiste Zeit in seinem kleinen Raum bleiben muss. Mit seiner wirklich überschaubaren Menge an Charakteren ist The IT Crowd ein schöner Kontrast zu Firefly. Den größten Wiedererkennungswert für die Serie wird Moss mit seinem einzigartigen Dreiviertel-Afro haben. Da verwundert es auch nicht, dass man für einen geplanten aber verworfenen US-Ableger der Serie alle Schauspieler ausgewechselt hat – bis auf Richard Ayoade.

Wie schon bei Seinfeld Jahre zuvor, fiel es mir auch bei The IT Crowd zu Beginn nicht ganz leicht, das irrsinnig hohe IMDb-Rating nachzuvollziehen. Im Gegensatz zu The Big Bang Theory sind die Gags hier weniger eng getaktet, was an sich selbstverständlich kein Nachteil ist. Wie erwartet zündet die Serie nach ein paar Episoden schließlich doch noch, sobald man sich an den Humor gewöhnt hat. Allerdings würde es mich ich ein wenig wundern, wenn sich sehr viele Nicht-Nerds für diese Serie begeistern können, denn sie macht auf mich doch einen recht speziellen Eindruck. Gerade The Big Bang Theory zeichnet sich beispielsweise dadurch aus, dass es sehr massenverträglich geschrieben ist, um den Durchschnittszuschauer einzuwickeln.

Es ist wieder Serienzeit. Unbeschreiblich, wieviele Serien man so in einem Jahr abarbeiten kann, aber irgendwie macht es ja doch Spaß, sonst würde man sich das nicht antun. Damit ich nicht in fünf Jahren schon vergessen habe, was ich mir da so alles reinzogen habe, schreibe ich fleißig zu jeder Serie nach Abschluss einen kleinen persönlichen Kommentar. Wie der Zufall es wollte, habe ich mich wieder wochenlang durch eine amerikanische Sitcom durchgearbeitet. Eine Serie sogar, die bei uns fast keine nennenswerte Beachtung bekam. Vermutlich lag das daran, dass die Serie nicht unbedingt durch besondere Qualität ausgezeichnet ist.

Die Serie heißt „Ein Trio zum Anbeißen„, im Original „Two Guys, a Girl and a Pizza Place“, die aber nach zwei Staffeln umbenannt wurde in „Two Guys and a Girl“, da die Pizzeria als Serienlocation aufgegeben wurde. Als heimlicher Fan von Ryan Reynolds dachte ich mir, ich gebe der Serie, die von 1998 bis 2001 produziert wurde (vier Staffeln), mal eine Chance und habe mit Spannung verfolgt, was man da so geboten bekommt. Wirklich erstaunlich wie wenig Spuren die Serie im Gedächtnis hinterlässt. Entweder habe ich Alzheimer oder die Serie ist so uninteressant, dass ich fast nichts behalten konnte, was da so passiert ist.

Spaß beiseite. Die Serie handelt von zwei Studenten, die zusammen in einer WG wohnen: Michael „Berg“ Bergen, gespielt vom heute sehr viel bekannteren Kinoschönling Ryan Reynolds, und Peter „Pete“ Dunville, gespielt von Richard Ruccolo, den man höchstens als Seriendarsteller kennen könnte, der ansonsten aber völlig unbekannt geblieben ist. Interessanterweise hat er sogar in „Joey“ mitgespielt, wonach ich ihn zumindest dort mal gesehen haben müsste. Daneben gibt es noch die liebenswerte Sharon Carter, die im selben Haus, aber in einer anderen Wohnung wohnt, und die ihr Studium bereits abgeschlossen hat (Kenner der Serie werden mir hier schon auf die Finger hauen, aber ich lasse den Satz so stehen).

Pete ist ein Architekturstudent und legt sich wahnsinnig ins Zeug um seinen Abschluss zu bekommen. Berg studiert Philosophie und macht keinen Finger krumm, dabei schreibt er immer Bestnoten. Sharon verdient viel Geld, aber dafür arbeitet sie bei einer Kosmetikfirma, die die Umwelt verschmutzt und Tierarten bedroht. Pete und Berg arbeiten neben ihrem Studium gemeinsam in einer kleinen Pizzeria als Bedienung. Zunächst präsentiert sich die Pizzeria ganz „Friends“-like als Dreh- und Angelpunkt der Serie, wo die Freunde sich ihre Erlebnisse und Probleme erzählen. Recht schnell entwickelt sich die Serie aber in eine völlig neue Richtung.

Die Pizzeria verliert über die ersten drei Staffeln hinweg mehr und mehr an Bedeutung und taucht schließlich gar nicht mehr auf. Pete schmeißt sein Architekturstudium und arbeitet sich durch diverse Jobs, um am Ende Feuerwehrmann zu werden. Berg studiert später doch Medizin und wird schließlich Arzt. Sharon wird relativ schnell arbeitslos, aber das ist kein Problem, da sie ebenso schnell den Handwerker Johnny kennenlernt, Nathan Fillion, den Fans von Firefly und Serenity sehr gut kennen dürften. Berg beginnt eine Beziehung mit seiner Mitstudentin Ashley, und Pete muss die leicht gestörte Mitbewohnerin Irene davon überzeugen, dass er sie nicht liebt.

Einerseits sind manche Episoden recht witzig und die Charaktere manchmal echt liebenswert, aber die Serie ist tatsächlich so wahnsinnig unspektakulär wie es klingt. Noch dazu hat man den Eindruck, dass die Drehbuchautoren nicht wussten, wohin sie die Serie tragen sollten. So ist es kein bisschen verwunderlich, dass Pete und Berg am Ende einfach ihre Partnerinnen tauschen und plötzlich scheint alles perfekt zu passen. Keiner der Charaktere ist auf dem Karriereweg geblieben, den er zunächst eingeschlagen hat.

Persönlich sehr schade fand ich, dass man den kauzigen Mr. Bauer aus der Pizzeria einfach aus der Serie gestrichen hat. Der hat in jeder Folge den Hauptcharakteren immer irgendwelche Geschichten aus seinem Leben erzählt, die man aber 1:1 aus bekannten Filmen kannte. Ist wohl nur witzig, wenn man tatsächlich Cineast ist.

Die wilden Siebziger sind vorbei. Jetzt also endgültig, zum zweiten Mal. Um mit diesem Jahrzehnt abzuschließen, das ich leider nicht persönlich miterleben durfte, habe ich mir wenigstens „Die wilden Siebziger“ (Original: „That ’70s Show„) angesehen. Eine US-amerikanische Sitcom, die von 1998 bis 2006 ausgestrahlt wurde, die also 8 Staffeln umfasst. Dabei deckt die Serie inhaltlich die Jahre 1976 bis 1979 ab, wobei das Serienfinale am Neujahrstag 1980 endet. Vorab: dieser kleine Kommentar dümpelt schon seit Wochen bei mir rum. Ihn zuende zu schreiben, habe ich konsequent vermieden, gibt dazu sowieso nicht viel zu erzählen. Wieder einmal konzentriere ich mich nur auf Dinge, die mir so aufgefallen sind.

Die Serie handelt von ein paar Teenagern gegen Ende der 70er Jahre, also als Hippies, Flower-Power und freie Liebe schon beinahe wieder out waren. Die Handlung dreht sich dabei immer wieder um das fiktive Kuhdorf Point Place mitten in Wisconsin, die üblichen Teenagerprobleme, und natürlich jede Menge Anspielungen auf die 70er Jahre, die teilweise umso besser sind, wenn man als Zuschauer Ereignisse im Hinterkopf behält, die für die Charaktere der Serie noch nicht passiert sind. So wird Eric Forman, die heimliche Hauptfigur, nach der Kinopremiere von Star Wars 1977 zu einem der größten Fans überhaupt. Da „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ allerdings erst in den 80ern erscheinen und er diese also noch nicht gesehen haben kann, macht er über die Serie hinweg diverse Bemerkungen, über die man regelmäßig schmunzeln kann. Darüber hinaus ist Eric großer Spiderman-Fan und er benutzt Spiderman-Bettwäsche, was ebenfalls aus einem ganz bestimmten Grund witzig ist: Darsteller Topher Grace spielt einige Jahre nach der Serie in Spider-Man 3 neben Tobey Maguire den Reporter und Bösewicht Eddie Brock bzw. Venom.

Die anderen beiden Stars von „Die wilden Siebziger“ sind Ashton Kutcher und Mila Kunis. Die übrigen sind außerhalb der Serie nicht allzu bekannt geworden. Der Vater von Eric Forman wird gespielt von Kurtwood Smith, den man z.B. als Bösewicht aus RoboCop kennt. Außerdem dürfte man Tommy Chong als den verpeilten Kiffer Leo bestens als langjährigen Comedy-Kollegen von Cheech Marin kennen.

Die Handlung ist nicht besonders komplex. Im Prinzip dreht es sich darum, dass die sechs Freunde ihren Schulabschluss machen und dann alle irgendwie nicht so recht wissen, welchen Weg sie einschlagen sollten. Dabei entdecken alle das Wunder der Liebe, des Alkohols und diverser bewusstseinserweiternder Stoffe für sich. Man findet die für Jugendlichen-Sitcoms üblichen Paarbildungen und Trennungsphasen. Im weiteren Verlauf der Handlung suchen die Charaktere sich verschiedene Jobs oder beginnen ein Studium, was weitere Konflikte und geographische Hindernisse schafft.

Da hätte ich den Kommentar zur Serie vielleicht doch ein wenig zeitnäher schreiben sollen und nicht erst Wochen später. Inzwischen hab ich doch schon so einige Details vergessen, und auf die offensichtlichsten Dinge will ich jetzt gar nicht eingehen. Bleibt mir sonst nur zu sagen, dass die Serie wirklich recht amüsant ist. Ich kann die Serie auch Leuten ans Herz legen, die mit den 70ern nicht so viel anfangen können, denn der Humor geht selbstverständlich auch weit über diese Thematik hinaus.

Relativ vorhersehbar war, dass sich das Rätsel um Fez‘ Herkunftsland zum künstlichen Running Gag entwickeln würde, nachdem er die Frage mehrmals ausweichend (nicht) beantwortet hatte. Ähnlich wie Earl Hindman als Wilson in „Hör mal wer da hämmert“ immer seinen Mund hinter dem Zaun oder anderen Gegenständen versteckt hielt und man das zwar irgendwie witzig fand, man sich aber ständig fragte: „Warum überhaupt?“. Sicher genannt wurde jedenfalls, dass es sich um eine Insel handelt und dass es vermutlich ein Entwicklungsland ist. Andere Hinweise waren ebenfalls nur dürftig hilfreich („Ich gehe zurück nach Brasilien. Und von dort fliege ich in meine Heimat.“). Da ich allerdings kein Die-Hard-Fan der Serie bin, werde ich jetzt nicht anfangen auf Fanseiten zu recherchieren, welches das tatsächlich gemeinte Land ist.

Jeden Fan von Two and a Half Men interessiert, wie Ashton Kutcher sich wohl als Ersatz für Charlie Sheen macht, der vor wenigen Monaten aus der Serie flog, nachdem er die Produzenten der Serie wüst beschimpfte und zum xten Mal wegen Drogeneskapaden ins Rampenlicht geriet. Doch eine ganz andere Frage ist: Wie macht sich eigentlich Charlie Sheen als Ersatz für Michael J. Fox?

Die Antwort auf diese Frage ist natürlich schon einige Jahre alt, denn die liefert die Sitcom „Chaos City„, die übrigens nur in Deutschland so heißt, denn woanders kennt man sie unter dem Originaltitel „Spin City“ – die TV-Serie, die ich zuletzt komplett abgeschlossen habe. Möglicherweise traute man dem deutschen Publikum nicht zu, den Sinn des Namens zu erkennen, womit sie wohl recht hatten. Allerdings gibt die Serie schon einen kleinen Hinweis darauf: „Spin City“ soll nämlich sinngemäß bedeuten, dass man in dieser Stadt die Tatsachen ein wenig verdrehen muss, um in einem positiven Licht zu stehen. Im konkreten Fall geht es um die Regierung der Stadt New York.

Die Serie wurde von 1996-2002 produziert und umfasst ergo sechs Staffeln. Die ersten vier Staffeln spielt Marty McFly … pardon, Michael J. Fox die Hauptrolle des Mike Flaherty, dem zweiten Bürgermeister, danach wird er mit einem würdigen Abschied von Frauenheld Charlie Sheen abgelöst. Verlassen musste er die Serie aus gesundheitlichen Gründen, die aus seiner Parkinsonschen Krankheit resultieren, aber er blieb der Serie noch für einen kleinen Gastauftritt und als ausführender Produzent erhalten.

Die Nebencharaktere sind Paul, der leicht dümmliche Pressesprecher, Carter, der schwule Afroamerikaner, der für die Minderheiten der Stadt zuständig ist, Stuart (gespielt von Alan „Captain Harriman“ Ruck), der sexbesessene Perversling, der immer einen Machospruch auf Lager hat, und James, das Nesthäkchen aus Wisconsin. Nicht zu vergessen Nikki, die mit Mike eine kurze Beziehung hat, Janelle, die Sekretärin des Bürgermeisters, die wiederum mit diesem eine Beziehung hat, und last but not least, der Bürgermeister Randall Winston, der zwar ziemlich oft total neben der Spur ist und naive Entscheidungen trifft, die an Dummheit kaum zu übertreffen sind, aber im entscheidenden Moment zur Höchstform aufläuft und alle verblüfft. Daneben gab es z.B. noch eine Sekretärin, die von Jennifer Esposito gespielt wird, und diverse andere unwichtigere Rollen.

Charlie Sheen spielt – wie man es gewohnt ist – einen Mann namens Charlie (Crawford), denn so muss er nicht umdenken. Je länger man ihm zuschaut, desto mehr fällt einem auf, dass Charlie Sheen unter Umständen gar nicht schauspielert, sondern nur sich selbst in verschiedenen Situationen darstellt. Michael J. Fox spielt in der Serie schon jemanden, dem die Frauen alles andere als abgeneigt gegenüberstehen, aber Charlie als Womanizer treibt es wieder einmal auf die Spitze, wenn er reihenweise Frauen abschleppt und meistens nicht einmal weiß, wieso ihn jede ins Bett kriegen will.

Ab der vierten Staffel steigt Heather Locklear als Caitlin Moore in die Serie ein, um die festgefrorenen Strukturen umzugraben, neue Konflikte zu erzeugen und Mike Flaherty ordentlich den Kopf zu verdrehen. Als die feste Beziehung endlich kurz vor knapp steht, muss Mike gehen. Als Charlie Crawford in seine Fußstapfen tritt, wird relativ schnell klar, dass sich das nicht auf die berufliche Ebene beschränkt. Nachdem Mike den Weg freimacht und eine andere heiratet, steht Caitlin auf Charlies Abschussliste. Die Hauptsache ist, nichts geht verloren und alles wird geteilt.

Nach Mikes Abschied fehlen auch James, Nikki und Janelle in der fünften Staffel, deren Abwesenheit mir aber interessanterweise erst viele Folgen später aufgefallen ist. Die Serie fand ich sehr amüsant und ich könnte jetzt nicht einmal klar sagen, welcher der beiden Hauptdarsteller die bessere Arbeit gemacht hat. Wobei mir Michael J. Fox insgesamt jedoch sympathischer war, da er mehr Fehler hatte. Schön fand ich den Gastauftritt von Christopher Lloyd als ehemaligem Mentor von Mike Flaherty, als die beiden sich umarmen und einen witzigen doppeldeutigen Kommentar bezüglich der Vergangenheit und der Zukunft machen. Da musste ich als Fan wirklich lachen.