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Wer einen Blog betreibt, muss wohl ein dickes Fell haben. Es kann schon mal vorkommen, dass man unfreundliche E-Mails bekommt, die man besser nicht beantwortet, oder dass man Kommentare herausfiltern muss, wenn es jemand mit der Kritik ein wenig übertrieben hat. Hin und wieder bekommt man die üblichen Zuschriften für Linktauschanfragen oder „Kooperationsangebote“, die mal mehr und mal weniger seriös klingen. An all das habe ich mich schon lange gewöhnt, und manchmal kann ja auch etwas Positives daraus entstehen.

Woran man sich ebenfalls gewöhnt, ist der Spam, der sich so in den Monaten und Jahren ansammelt. Zu Beginn war das noch kein Problem, da habe ich von Hand aussortiert. Einmal wöchentlich trudelte ein Kommentar ein, der sich scheinbar ein wenig verirrt hatte. Zum Glück kann man Kommentare moderieren, so dass der Spam nach außen hin unsichtbar bleibt. Nach einer Weile wurden die Müllkommentare immer häufiger, so dass ich mir einen kleinen Spamfilter nachinstallierte, der recht gut funktionierte. Immerhin kann er bis zu 80% der Spam-Kommentare ausfiltern, so genau habe ich das aber nicht nachgerechnet. Die, die er nicht erkennen konnte, habe ich dann eben weiterhin von Hand gelöscht.

In jüngster Zeit ist es regelrecht unheimlich geworden. Die Flut an Spam ist inzwischen zu einer größeren Plage geworden. Selbst mit dem Filter muss ich inzwischen täglich 20-40 Kommentare von Hand löschen. Für jeden dieser Kommentare bekomme ich eine E-Mail, so dass sich der Spam dadurch auch noch z.B. auf mein Smartphone fortpflanzt. Pro Tag sind es im Moment zwischen 100 und 140 unerwünschte Einträge. Das muss aufhören. Daher mein Appell an die Spambots: Bitte bitte lasst mich in Ruhe! Ich schreibe auch nur noch ganz supertolle Beiträge. Versprochen!

Kleiner Scherz. Natürlich wird sich nichts ändern. Wenn ich nicht künftig von morgens bis abends Spam aussortieren will, muss eine andere Lösung her. Zu diesem Zweck probiere ich nun einen kleinen Spamblocker für die Kommentare und die Benutzerregistrierungen aus. Wer kommentieren will, muss einfach ein kleines Sprichwort vervollständigen. Dürfte für einen Menschen eine leichte Übung sein, ein Spambot wird es da schon etwas schwieriger haben. Wer unerwarteterweise Probleme beim Kommentieren hat, darf sich sehr gerne bei mir melden, dann wird der Fehler umgehend korrigiert. Im Idealfall funktioniert es aber problemlos.

Auf Success Denied wurden inzwischen rund 300 Kommentare freigeschaltet. Etwa 6000 Spamkommentare wurden gelöscht, wenn ich meiner Statistik hier glauben schenken darf. Ich freue mich ja, wenn meine Artikel Reaktionen hervorrufen, bzw. überhaupt gelesen werden. Über jeden einzelnen Kommentar bin ich sehr dankbar. Ohne Leser verliert man bestimmt schnell das Interesse an seinem Hobby. Aber soviel Spam muss nun wirklich nicht sein. Ich hoffe, das Thema hat sich hiermit erledigt.

Update vom 14.02.: Zu früh gefreut, ich habe natürlich noch den Trackback/Pingback-Spam vergessen, der den Löwenanteil ausmacht. Da mir diese Funktion sowieso noch nie viel genützt hat, habe ich sie kurzerhand einfach mal für sämtliche Artikel abgeschaltet. Mal sehen ob jetzt noch irgendwas durchkommt.

Ich bin ja bekanntlich ein sehr großer Fan typisch deutscher, überkorrekter, unendlich kleinlicher Bürokratie. Nicht. Mein letzter Job war der im zweiten Praxissemester des Studiums, und das liegt schon zweieinhalb Jahre zurück. Von den letzten sieben Lohnsteuerkarten, die mir die Stadt Jahr für Jahr fleißig zugeschickt hat, habe ich zwei oder vielleicht drei gebraucht. Bis heute habe ich keine genaue Vorstellung davon, wofür das Ding überhaupt gut sein soll. Meistens sind die Lohnsteuerkarten einfach in irgendeine Schublade gewandert, weil ich mir sicher war, dass man für die Vorlesungen keine benötigen wird.

Genauso erging es der Lohnsteuerkarte 2010. Die muss wohl irgendwann Ende 2009 in der Post gelegen haben. Nachdem sie monatelang auf meinem Schreibtisch unter einem dicken Stapel Papier ihr trauriges Dasein fristete, habe ich wohl doch irgendwann im Sommer 2010 mal aufgeräumt und alles in große Plastiktüten gestopft – zu wichtig um es wegzuwerfen, aber zu unwichtig um es jemals wieder anzufassen. So dachte ich jedenfalls. Aus den Augen aus dem Sinn.

Viel später. Wir schreiben das Jahr 2011 – im August – also beinahe schon 2012, irgendwie. Der erste Schritt auf die unterste Sprosse der Karriereleiter ist mir endlich geglückt. Dann kam direkt der bürokratische Schlag in die Fresse des Unbedarften: „Bitte senden Sie uns bis Montag Ihre Lohnsteuerkarte 2010 zu.„, hieß es Ende letzter Woche. Wie bitte? Lohnsteuerkarte 2010? Haben wir nicht 2011? Wo ist denn eigentlich meine Lohnsteuerkarte für 2011? Hab ich keine bekommen? Muss … Schreibtisch … durchwühlen. Panik machte sich breit.

In Gedanken malte ich mir aus, wie ich Tage und Nächte die Wohnung nach einem lächerlichen gelben Stück Papier durchforsten durfte, begraben unter Tonnen anderem Papier. Woher zum Teufel soll ich denn wissen wo ich die Lohnsteuerkarte von anno Tobak verloren habe? Es war zum verzweifeln. Nach einer halben Stunde ein Scheinerfolg: ich hatte die Lohnsteuerkarten für 2005 und 2006 in der Hand. Verdammt! Na wenigstens weiß ich jetzt wo die sind, falls mal jemand danach fragt.

Nun, um die Sache abzukürzen: Ich habe die Karte gefunden, aber ich verfluche sie. Es wird sowas von Zeit, dass der Mist abgeschafft wird. Das ist doch wirklich mittelalterlich mit diesen dämlichen Lohnsteuerkarten. Zumindest hätte mal einer draufschreiben können, dass die außerplanmäßig zwei Jahre gilt. Wahrscheinlich hätte ich die Lohnsteuerkarte 2009 vorgelegt, wenn ich die als erstes gefunden hätte. Das angegebene Jahr ist doch bestimmt auch nur das Mindesthaltbarkeitsdatum.