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Wer mich kennt oder meine Blogbeiträge schon einige Jahre liest, wird vielleicht davon gehört haben: Ich wurde im vergangenen Jahrzehnt immer wieder von äußerst langen, seltsamen Hustenphasen geplagt. Um genauer zu sein, seit elf Jahren quäle ich mich schon mit diesem Problem herum, und ich bin seit langer Zeit Stammgast bei diversen Ärzten in der Stadt. Beinahe jährlich, immer wenn ich mir eine Erkältung eingefangen hatte, ging das Elend wieder von vorne los: Wochenlanger, monatelanger, unerträglicher, trockener Husten, für den es einfach überhaupt keine Erklärung gab, und den ich kaum noch loswerden konnte. Längst war ich in meinem Leben an einem Punkt angelangt, an dem ich gewissermaßen kapituliert, mich meinem Schicksal quasi ergeben hatte. Erst heute im Jahr 2021 komme ich dem Mysterium meines Hustens durch Zufall endlich auf die Spur.

Husten: Abbildung ähnlich

Aber ich möchte zunächst zum Anfang der Geschichte gehen. Im Frühjahr 2010 traf ich mich mit meinen Dozenten um ein mögliches Thema für meine Diplomarbeit zu besprechen. Damals fiel mir auf, dass ich bereits seit drei Wochen Husten hatte, obwohl die auslösende, vorangegangene Erkältung längst abgeklungen war. Mit diesem penetranten, entsetzlich störenden Husten mit den Professorinnen und Professoren sprechen zu müssen, war mir doch irgendwie peinlich, und daher suchte ich meinen damaligen Hausarzt auf. “Husten dauert manchmal einfach”, war seine nachvollziehbare Erklärung. Ein Hustenstiller sollte das Problem lösen – und das funktionierte auch. Ziemlich genau ein Jahr später, im Frühjahr 2011 hatte ich einen Termin für ein wichtiges telefonisches Bewerbungsgespräch. Ich hatte wieder einmal wenige Wochen zuvor eine Erkältung, und musste nun der ungeduldigen Interviewerin von der Personalabteilung ganz kleinlaut gestehen, dass mein Husten das Gespräch leider erheblich stören könnte. Sie bot mir an, das Gespräch zu verschieben, aber das wollte ich eigentlich nicht. Stattdessen versuchte ich mich zusammenzureißen so gut es eben ging. Den Job bekam ich nicht. Aber der Husten hielt immerhin einen ganzen Monat.

Im Berufsleben steigerte sich mein Problem dann von Jahr zu Jahr kontinuierlich, beinahe unmerklich, und doch unüberhörbar. Von 2012 bis 2019 holte ich mir regelmäßig zur kalten Jahreszeit einen typischen grippalen Infekt, der an sich auch kein Problem wäre, aber der Husten wollte einfach nicht mehr enden. Gefühlt hielt er jedes folgende Jahr um eine ganze Woche länger. Das gipfelte schließlich im Horrorjahr 2017, in dem ich eine Mandelentzündung bekam, und dann zweimal innerhalb weniger Monate erkältet war, mit jeweils mehr als zwei Monaten Husten. Die zweite Hustenphase endete erst im Februar 2018 nach fast 11 Wochen. Und auch zum Jahreswechsel 2018/19 litt ich nur etwas weniger als drei Monate lang an meinem unerwünschten Begleiter. Im Laufe der Jahre gewöhnten sich meine Arbeitskollegen an das ewige, scheinbar unvermeidliche Gehuste im Büro, und meine Freunde gewöhnten sich daran, dass ich mich im Schnitt einmal jährlich sozial vollständig isolierte, wann immer der Husten mir das Leben schwermachte. Mit dem Husten wollte ich wirklich niemanden stören. Man schämt sich dafür.

Meine Krankengeschichte umfasst auch Arztbesuche am laufenden Band. Ich wurde immer wieder abwechselnd bei meinem Hausarzt, beim Lungenarzt und beim HNO-Arzt vorstellig, wartete monatelang auf freie Termine, machte alle möglichen Checks mit, vergammelte stundenlang in randvollen Wartezimmern. Und jedes Jahr fiel den Ärzten was anderes ein, bis ihnen schließlich überhaupt nichts mehr einfiel. Anfangs wurden mir immer wieder verschiedene Antibiotika verschrieben, die teilweise vermeintlich geholfen hatten. Dann bekam ich alle möglichen Arten von Pulverinhalatoren und Kortisonsprays für die Lunge verschrieben, die manchmal zufällig geholfen hatten, manchmal aber auch total wirkungslos waren. Mein HNO-Arzt äußerte mal die Vermutung, es könnte etwas mit der Magensäure zu tun haben, und verschrieb mir Protonenpumpenhemmer, die absolut nichts änderten.

Mein Lungenarzt wollte von mir eine Blutprobe, und sogar eine Probe des Sputums haben, was bei einem trockenen Reizhusten logischerweise gar nicht so einfach war. Letztlich brachten die Proben auch keine Erkenntnisse, bis auf Hinweise auf eine frühere Mykoplasmen-Infektion, die aber damit nichts zu tun hatte. Mein Hausarzt hat mich immer wieder zum Lungenarzt überwiesen. Und der Lungenarzt hat mich mehrmals zum HNO überwiesen. Dieser hat meine Nebenhöhlen mit Hilfe von Ultraschall untersucht und nichts entdeckt, und auch meinen Rachen durch ein Rhinoskop betrachtet – und trotzdem nichts gefunden. Eine Infektion lag seiner Ansicht nach definitiv nicht vor, und auch eine vermutete Pilzinfektion im Rachen (wegen der Einnahme von Kortison) schloss er kategorisch aus. Der Arzt saß irgendwann da und zuckte mit den Achseln, er könne sich meinen Husten leider nicht erklären, ich solle doch zum Lungenarzt gehen. Ja, genau da kam ich dummerweise her.

Diese Ärzteschleife setzte ich jahrelang fort. Der Hausarzt hatte zwischendurch die vage Idee, es könne sich um allergisches Asthma handeln. Der Lungenarzt wiederum ordnete irgendwann wenigstens mal CT-Bilder meiner Lunge an, und ich besuchte die Radiologie. Dort wurde mir gesagt, dass es auf den Bildern nicht den kleinsten Hinweis auf eine Ursache gibt. Das passte auch zum Lungenarzt, der mir regelmäßig beste Gesundheit und eine einwandfreie Lunge attestierte. Und entsprechend sah dann auch die einzige Diagnose aus, die ich im Laufe der Jahre überhaupt erhielt: Ich habe einfach überempfindliche Bronchien, die durch eine Erkältung sehr lange gereizt sind. Ich solle bei Gelegenheit eine Kur an der salzhaltigen Luft am Meer machen, mit Pulverinhalatoren dagegen ankämpfen, mich fit halten und regelmäßig gegen Grippe impfen lassen.

Parallel dazu recherchierte ich natürlich immer wieder selbst im Internet nach den Ursachen des endlosen Hustens, und ich fand einiges, aber die Nadel im Heuhaufen leider nicht. Ich entwickelte wilde Theorien über irgendwelche unerkannte Allergien, wegen Gewürzen, die ich zu mir genommen haben könnte, über meine Vorliebe für Energydrinks, gekühlte Getränke, zuviel Kaffee, ich fing sogar willkürlich an, einzelne Lebensmittel zu vermeiden. Ich gurgelte mit Kochsalzlösung, ich kaufte mir sogar einen elektrischen Vernebler um Kochsalzlösung zu inhalieren. Doch selbst nach wochenlanger geradezu exzessiver Anwendung änderte sich überhaupt nichts an meinem Zustand. Ich nahm abwechselnd Hustenlöser und Hustenstiller (Codein!), Hustenbonbons, Pastillen, Tropfen, Erkältungssalben, Entzündungshemmer, Hustensäfte und -sirups, frei verkäufliche Arzneien wie Sinupret extract, Boxagrippal, Phytohustil, neo-angin oder GeloRevoice, Kräutertees, Kamillentee, Salbei-Honig-Vanille-Tee, Ingwer-, Husten- und Bronchialtee, Thymian, Isländisch Moos und Vitamin C. Ich nahm Schnupfensprays und Meerwasser-Nasensprays, weil ich hoffte, dass ich irgendwann mal etwas finde, das eine Reaktion auslösen würde. Es war alles vollkommen nutzlos. Gegen diesen Husten war kein Kraut gewachsen. Mein Husten war sozusagen der Endgegner.

Ich war entsetzt, dass es offenbar überhaupt nichts gab, womit man diesen Husten stoppen konnte. Immer wieder stieß ich bei meinen Recherchen auf eine chronische Nebenhöhlenentzündung als Ursache für Husten, aber die wichtigsten Symptome fehlten bei mir. Ich vermutete, ich könnte am sogenannten Postnasal-Drip-Syndrom leiden, also einem Krankheitsbild, bei dem permanent Sekret aus den Nebenhöhlen in den Rachen bzw. in die Lunge tropft und dadurch den Hustenreiz auslöst. Manchmal war ich mir beinahe sicher, dass es das sein müsse. Aber die Tatsache, dass ich nachts nie husten musste, sondern nur bei Tage, sprach sehr eindeutig dagegen, weil das ein charakteristisches Anzeichen dafür wäre. Ein Arbeitskollege vermutete einen Schimmelbefall in der Wohnung, der den Husten auslösen könnte, was sich aber nicht bestätigt hat. Ich fragte meinen Rheumatologen, ob mein Husten vielleicht auf meine Autoimmunerkrankung zurückzuführen sein könnte, und er verneinte dies sofort. Ein Zusammenhang mit Husten sei ihm absolut nicht bekannt. Also habe ich immer weitergelesen und viel gelernt über die Auslöser von Hustenreiz: Keuchhusten etwa, oder COPD, CPH, psychogener Husten, Magensäurerefluxkrankheit, Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs, und so weiter.

Nun, nachdem meine Ärzte bereits die Segel gestrichen hatten, und ich mich fast mit meinem ganz speziellen, unerklärlichen Leid abgefunden hatte, unterließ ich die sinnlosen Arztbesuche und versuchte dafür einfach, den Erkältungen so gut es ging aus dem Weg zu gehen. An manchen Tagen entwickelte ich eine fast panische Angst vor Arbeitskollegen, die ihre Schniefnase ins Büro schleppten. Denn jede noch so harmlose Erkältung würde mir den scheußlichen, unaufhaltsamen Husten bringen. Von Frühling 2019 bis Dezember 2020 hatte ich glücklicherweise hustenfrei, auch bedingt durch Corona, da ich mich zuhause nicht erkälten konnte. Und dann Ende Dezember 2020, fast pünktlich zum Jahreswechsel, holte mich mein lästiger Begleiter schließlich doch wieder ein. Und diesmal war ich zuvor gar nicht erkältet gewesen. Der Husten hatte sich offenbar weiterentwickelt, war noch mächtiger geworden, und jetzt konnte ihn nichts mehr aufhalten! Er würde am Ende garantiert Tokyo vernichten, wenn ich nicht endlich die Ursache des Übels herausfände.

Bis Ende März brachte mich der quälende Husten von morgens bis abends an den Rand der völligen Verzweiflung. Es war derselbe alte Reizhusten, den ich seit 2010 jedes Jahr in einer ewigen Neuauflage hatte: Trockener Husten, Räusperzwang, Kloß im Hals. Manchmal fragte ich mich, ob ich denn auch im künstlichen Koma noch husten würde. Vielleicht würde es reichen, mich nach drei Monaten wieder aufzuwecken, wenn ich es endlich überstanden hatte. Ich fühlte mich schließlich nicht mehr in der Lage zu arbeiten, ich konnte die Telefonkonferenzen mit meinem Husten nicht mehr ertragen, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren. Nach Feierabend legte ich mich nur noch ins Bett, um dem Husten irgendwie zu entfliehen. In den Hustenphasen begegnete ich meinem Leid praktisch nur noch resignativ. Sport machte in diesem Zustand auch absolut keinen Spaß mehr, und so verlor ich jede Motivation und Kondition, ernährte mich immer schlechter und bekam allmählich Probleme mit Übergewicht. Ich war kurz davor endgültig depressiv zu werden. Aber was tun, wenn keiner was tun kann?

Ende Februar ging ich doch noch zum Arzt – aber wegen eines anderen Problems, das ich zu jenem Zeitpunkt ebenfalls hatte. Ich vermutete seit Monaten eine hartnäckige Entzündung der Nasenschleimhaut, vielleicht weil ich leider ziemlich radikal beim Naseputzen bin. Den Husten erwähnte ich da nur noch als Randnotiz, bekam also wieder mal ein sinnloses Antibiotikum und eine Überweisung zum HNO wegen ständigen Nasenblutens. Dort sah der Arzt einmal kurz nach und bestätigte mir eine trockene Nase. Er erklärte mir, dass das von dem kalten Klima zur Zeit käme, und verschrieb mir eine Salbe, die ich zwei bis drei Wochen lang nehmen sollte.

Die Salbe half ganz allmählich, während ich gleichzeitig recherchierte, wie man eine trockene Nase künftig vermeidet. Der Zufall wollte es, dass ein Arbeitskollege mir gegenüber erwähnte, dass er sich ein Hygrometer gekauft hatte. Denn ich hatte ja auch ein solches Gerät zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit, und dieses zeigte in meinem Wohnzimmer eine Luftfeuchtigkeit von 24% an. Das war irgendwie nicht besonders viel. Der Winter ist leider offenbar bekannt für seine kalte, trockene Luft, und um die Genesung meiner Nase zu beschleunigen, begann ich mit aller Gewalt, die Luftfeuchtigkeit in meiner Wohnung zu erhöhen, mit nassen Handtüchern, einem Wasserkocher, diversen Wasserbehältern und schließlich legte ich mir sogar einen Luftbefeuchter zu. Mit Mühe und Not gelang es mir, die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung auf gesündere 40-45% anzuheben. Allerdings genügt einmal kurz lüften und der Wert fällt wieder auf 30%.

Mein Hirn begann zu arbeiten, während ich mir überlegte, ob der Husten möglicherweise durch die trockene Nase entstanden sein könnte. Aber der Zusammenhang ist leider ziemlich schwach. Stück für Stück legte ich einzelne Puzzleteile zusammen. So suchte ich mir anhand meines Bürokalenders das ungefähre Datum der letzten paar Erkältungen und Hustenphasen zusammen, und konnte nachweisen, dass praktisch jeder extrem lange Husten genau über die Wintermonate anhielt und meistens im März endete. Eine einzelne Erkältung im Frühsommer 2019 hatte ich eindeutig nach exakt 7 Tagen überstanden und anschließend keinen Husten. Daraus folgerte ich, dass dies an den warmen Temperaturen lag.

An einem schicksalhaften Wochenende recherchierte ich wieder einmal stundenlang im Internet nach allen bekannten Ursachen für Husten, und in der langen Liste bin ich schließlich an einer ganz bestimmten Stelle hängengeblieben. Mit einem Mal fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Plötzlich hat alles einen Sinn ergeben. Eine chronische Pharyngitis (Rachenentzündung) wird üblicherweise durch zu trockene Luft, überheizte Räume und behinderte Nasenatmung über Wochen verursacht. Die typischen Symptome sind: Trockener Husten, Räusperzwang und Fremdkörpergefühl im Hals. Eine solche chronische Rachenentzündung kann sehr langwierig sein und verheilt normalerweise erst dann von selbst, sobald man die Reizungen durch zu trockene Luft vermeidet. Und plötzlich war mir auch vollkommen klar, dass die trockene Nase nicht die Ursache des Hustens war, sondern nur ein weiteres Symptom desselben Problems.

Und jetzt das grande Finale: Seit 2010 habe ich jährlich, hauptsächlich im Winter, mit diesen unerklärlichen Hustenproblemen zu kämpfen. Im Jahr 2007 oder 2008 kaufte ich mir aus der Notwendigkeit heraus einen kleinen Heizlüfter, den ich seitdem regelmäßig verwende, um an kalten Tagen meine Wohnung sehr schnell und effektiv auf Temperatur zu bringen, und aus Bequemlichkeit lief er in den vergangenen Jahren auch gerne mehrere Stunden am Tag, eben weil es so gut funktioniert.

Der Heizlüfter war es. Er war von Anfang an das Problem. In den letzten elf Jahren habe ich mir jeden Winter, ohne es zu merken, mit diesem Heizlüfter konsequent meine gesamten Atemwege ausgetrocknet und mir dadurch regelmäßig eine chronische Rachenentzündung zugezogen. Die obligatorischen Erkältungen haben das Fass meistens nur noch zum Überlaufen gebracht, doch der Schaden war lange vorher angerichtet. Ich bin nicht sicher, ob mich die Tatsache, dass ich den Zusammenhang in elf Jahren nicht gesehen habe, mehr entsetzt als die Tatsache, dass die Ärzte nicht in der Lage waren, diese zwar nicht sehr naheliegende, aber eigentlich auch nicht komplett abwegige Ursache zu erkennen. Schlimmer noch, sie waren nicht nur nicht in der Lage, die Ursache zu finden, sondern haben es in all den Jahren meiner wiederkehrenden Behandlungen erst gar nicht geschafft, überhaupt die korrekte Diagnose zu stellen. Stattdessen haben die beteiligten Ärzte immer wieder die Verantwortlichkeit beim jeweils anderen Arzt gesehen. Aber das kommt eben dabei heraus, wenn Ärzte für ihre Patienten gerade mal noch 60 Sekunden Zeit haben, ehe sie den nächsten aus dem Wartezimmer aufrufen müssen. Kranke Menschen werden bei uns wie am Fließband abgefertigt, deine Krankengeschichte hört sich da niemand mehr an. Bei den Privatpatienten mag das noch anders sein, aber das ist ja wieder ein ganz eigenes Problem für sich.

Und wahrscheinlich jammere ich hier sogar noch auf sehr hohem Niveau, denn ich weiß, dass es in vielen anderen Ländern um deren Gesundheitssystem bedeutend schlechter steht. Ob ich mich darüber ärgern sollte, welches Leid ich mir hätte ersparen können, wenn ich früher gewusst hätte, was ich falsch mache, oder mich lieber darüber freuen, dass es meinem Körper endlich gelungen ist, mir zu vermitteln, was mein Problem ist? Denn ich hätte schließlich auch den Rest meines Lebens ohne je etwas zu ahnen in diesem Zustand leben können. Denn ich hatte keine Vorstellung davon, wie schädlich trockene Luft wirklich ist. Nun, genau genommen kann ich momentan nicht 100% sicher sein, dass meine Vermutung stimmt. Voraussichtlich in zwei Jahren, wenn ich bis dahin in den kalten, trockenen Wintern nicht wieder rückfällig geworden bin, dann erst weiß ich es sicher.

Vielleicht hilft die Zusammenfassung meiner Leidensgeschichte nebst Aufklärung des Rätsels irgendjemandem, der ähnlich ratlos ist, und bei dem die Ärzte auch nicht in der Lage oder gewillt sind, mal genauer nachzuschauen. Manchmal muss man eben genau das tun, wovor die Ärzte so gerne abraten: Selbst recherchieren, selbst Diagnosen stellen, sich selbst behandeln und kurieren. Meine Ärzte wissen heute noch nicht, was mir gefehlt hat, und ich vermute, sie würden noch jahrelang herumeiern und nichts finden.

Nein, Corona hat mich nicht dahingerafft, wie man nach meinem letzten Beitrag vom Oktober und der anschließenden Funkstille hätte vermuten können. Stattdessen brachte mir der Jahreswechsel 2020/21 einige andere Seuchen, mit denen ich nach wie vor zu kämpfen habe. Auf einige davon werde ich in den kommenden Artikeln näher eingehen, schon alleine um das Erlebte darin zu verarbeiten und mit einigem davon abzuschließen. In Summe habe ich einiges von meiner früheren Motivation leider wieder verloren, und ich bin im Moment wieder dabei, sie schrittweise zurückzugewinnen, doch der Weg dorthin ist beschwerlich. Ich hoffe, heute ist der Tag für einen weiteren wichtigen Schritt. Tschakka!

Im November und Dezember habe ich alle wichtigen Vorbereitungen getroffen, um Windows als (Haupt-)Betriebssystem endlich abzuwerfen und dafür zu Linux überzusiedeln. Damit ich bei bestimmten Windows-only-Anwendungen nicht völlig hilflos bin, habe ich als Sicherheitsnetz jedoch beschlossen ein funktionierendes Windows 10 zumindest in einer kleinen VM unter Linux vorzuhalten. Dadurch wurde mein Setup leider erheblich komplexer. Den entsprechenden Umzug vollzog ich dann Anfang Dezember, seit welchem ich also mit Ubuntu MATE 20.04 LTS unterwegs bin. Wenn ich sagte, der Wechsel war für mich schwierig, wäre das eine ziemliche Untertreibung. Tatsächlich war es ein ziemlicher Höllenmarsch, und ich habe heute immer noch Bauchschmerzen von der Migration. Vieles was ich unter Windows 7 ganz selbstverständlich tun konnte, kann ich heute unter Linux nicht mehr. Es ist vielleicht ein bisschen wie nach einer Beinamputation, wenn man sich mühsam an die Krücken gewöhnt, und nun jede größere Treppe furchteinflößend wirkt, die man früher mit Leichtigkeit hinaufrennen konnte. So sieht also mein Fortschritt aus. Aber Mitte April bin ich immer noch hier. Das ist doch schonmal was.

Ende Dezember erwischte mich wieder mein alter, lästiger Husten, bei dem alle Ärzte bereits resignativ die Hände in die Luft werfen und mich quasi sofort zur Tür komplimentieren. Dieses Mal hatte ich mir aber zuvor keine Erkältung eingefangen, von der die Ärzte immer sagten, dass davon die Bronchien überreizt würden. Dieses Mal gab es nichts worauf man den Husten hätte zurückführen können. Ich musste mit meinem quälenden Husten bis Anfang April, also über drei Monate durchhalten, ehe die Symptome endlich wieder verschwanden. In dieser endlos langen Zeit setzte ich sämtlichen Sport aus, ernährte mich aus Frust sehr schlecht, zog mich insgesamt zurück. Meine gesamte körperliche und mentale Verfassung hat sehr darunter gelitten. Inzwischen geht es auch wieder bergauf, wenn auch nur sehr langsam. Aber zwischen all dem Schlechten habe ich auch eine wichtige Erkenntnis gewonnen, die ich demnächst näher ausführen möchte.

Auch beruflich sind bei mir einige Dinge im Unklaren, eine kleine oder vielleicht auch größere Umorientierung steht in den kommenden Monaten bevor, und Dinge, die mir gestern vollkommen klar waren, sind bereits heute zweifelhaft, und morgen schon ganz anders. In diesem unruhigen Fahrwasser habe ich Mühe, meine eigene, neue Rolle zu finden, die zu mir passt. Und wenn ich nicht selbst bald Klarheit erlange, ist die Gefahr groß, dass ich durch äußere Umstände in eine Rolle verschoben werde, die mich über- oder unterfordert, oder komplett falsch für mich ist. Und dann dürfte es schwierig sein, nachträglich dem neuen beruflichen Spannungsfeld zu entkommen.

Soviel erst einmal von der Front. Die Deep-Dive-Beiträge zu den einzelnen Themen lasse ich in Bälde folgen, wenn ich die Nerven dazu gefunden habe. Genug Stress für heute. Lasst euch nicht unterkriegen. Stay safe!

Ich habe nicht aufgehört zu bloggen, ich mache nur nicht so richtig Pause. Fünf Wochen ist der letzte Artikel her, und die Spinnweben auf meiner Webseite sind inzwischen nicht mehr zu verbergen. Aber das macht nichts, ich bin gar nicht weg, ich warte nur lieber auf bessere Zeiten, in denen es mehr Spaß macht, über Dinge zu schreiben. Worüber soll man denn auch schreiben in diesem Jahr? In einem Jahr, in dem die Briten sich mehrheitlich dafür entschieden haben, aus der EU auszutreten. In einem Jahr, in dem 60 Millionen US-Amerikaner es offensichtlich für eine grandiose Idee hielten, Donald Trump zum Präsidenten zu machen. Und – ich sehe es schon kommen – am Ende wird Lewis Hamilton noch zum vierten Mal Formel-1-Weltmeister. Das Jahr bringt uns also wahrlich schon genug Elend, da muss ich nicht noch meinen überflüssigen Beitrag dazu leisten.

Noch Anfang Juli ging mein letzter Dauerhusten in die mittlerweile siebte Woche, ohne auch nur das geringste Zeichen von Besserung zu zeigen. Ohne jetzt noch religiös zu werden, bin ich der griechischen Göttin Antibiotika dennoch äußerst dankbar dafür, dass sie mich aus dem endlosen Siechtum befreit hat. Ärzte scheinen also doch nicht alle gänzlich unfähig zu sein. Die siebenwöchige Zeit des körperlichen Verfalls hat sichtbare Spuren hinterlassen, die mich veranlasst haben, seit meiner langersehnten Genesung wieder mehr Sport zu treiben. Und das will etwas heißen, denn was Sport angeht, war ich schon immer ein ziemlich fauler Hund. Der einzige Sport, der mir je so etwas ähnliches wie Spaß gemacht hat, war der Kraftsport. Wie es überhaupt dazu kam, ist mir bis heute ein großes Rätsel. So verbringe ich nun meine spärliche Zeit nach Feierabend mit meiner täglichen Fitness-Routine, danach 45 Minuten Auspowern auf dem Ergometer, und dann kann ich auch schon wieder zufrieden ins Bett fallen, voller Vorfreude auf den nächsten langen Tag im Büro.

Es ist zwar wirklich nicht so, dass mir der Erfolg dabei Recht geben würde, aber man wird ja auch nicht jünger, und mangelnder Erfolg ist schließlich auch das ganze Motto meiner Webseite. Insofern ziehe ich mein Programm durch solange ich es noch kann. Die nächste Erkältung wartet schon hinter der Ecke, und dann wird es mich sehr ärgern, dass ich wieder nichts tun kann, und der ganze Fortschritt innerhalb von Tagen verpufft.

Wie sieht es mit dem Spacola-Remake aus? Kurzgesagt: Mäßig, wie schon seit Jahren. Ich gestehe, dass ich den Quelltext jetzt seit Wochen nicht mehr angerührt habe. Das Projekt ist absolut nicht tot, genauso wenig wie meine Webseite. Ich habe zuletzt einige tiefgreifende Änderungen an der Struktur des Quellcodes durchgeführt, und dann ist mir aufgefallen, dass ich da einen groben Denkfehler hatte, dass das so gar nicht funktionieren kann. Schließlich habe ich aus der Frustration über meine eigene Doofheit das Projekt erst einmal beiseite gelegt, bis mir die Inspiration wieder zufliegt. Das kann jeden Tag passieren, soviel ist sicher. Erst kürzlich war ich beinahe wieder soweit, doch quasi in letzter Sekunde fiel mir ein Film ein, den ich unbedingt noch sehen wollte. Schade.

Also ohne Quatsch, dieses Jahr nehme ich die Arbeit daran auf jeden Fall wieder auf. Ich würde mich ja selbst unendlich hassen, wenn mir so kurz vor dem Ziel die Puste ausginge, dafür habe ich viel zu viel Zeit schon investiert. Und ich werde wieder mehr Beiträge schreiben. Allerallerspätestens zu Weihnachten, wenn ich wieder mehr Freizeit habe, und nicht sofort weiß wohin damit.

Berichte über das Ende von SuccessDenied sind stark übertrieben. Ich hatte in letzter Zeit weder besonders viele Themen über die ich schreiben wollen würde, noch war ich überhaupt in der Stimmung, etwas zu schreiben. Beruflich bin ich zur Zeit unabkömmlich. Hinzu kommt, dass ich seit meiner letzten Erkältung vor über fünf Wochen zwar längst nicht mehr krank bin, aber leider auch nicht richtig gesund. Wieder einmal schleppe ich einen wirklich besonders hartnäckigen, unproduktiven Husten mit mir herum. Mehrmals täglich inhaliere ich daher mit meinem Kompressor-Druckluftinhalator Kochsalzlösung mit Mucosolvan, schmiere mich mit Mentholsalbe ein, trinke Hustenlöser, nehme Tropfen ein – die ganze übliche Palette eben, ohne dass irgendetwas davon irgendwie helfen würde. Mit meinen guten Genen bin ich schon sehr gesegnet.

Aber: Wenn die Gesundheit eines Tages zurückkehrt, bin ich sicher, dass ich auch meine gute Laune zurückerhalten werde. In der Zwischenzeit ein kleines Update zum SPACOLA Eclipse Remake-Projekt. Das Projekt steht ganz und gar nicht still, sondern wird wöchentlich mit Änderungen und Neuerungen versehen. Die aktuelle WIP-Version 0.57 vom Juli bringt wieder viele kleine neue Funktionen mit, und sogar eine größere. Aber auch ein paar Änderungen der vorhergehenden Versionen dürfen hier nicht unerwähnt bleiben. Der nüchterne Screenshot soll einen Einblick in das Debug-Menü geben, das ich um einige Einträge erweitert habe. Beim Testen sind die vielen Kommandos äußerst hilfreich, sonst spielt man sich dumm und dämlich, wenn man zum 50. Mal dieselbe Stelle im Code geändert hat.

spacolaeclipse57

Remake-Technik

Die 2D-Grafikengine zeigt jetzt bei Bedarf ein paar Dinge an, die das Original nicht hatte: Sektorgrenzen, Hüllkreise, Objekttypen, Spielernamen (für den Multiplayer-Modus), außerdem natürlich die Partikeleffekte, Interpolation und Pixelvergrößerung. Mal davon abgesehen, erlaubt es das Remake, einige Limitierungen des Originals aufzuheben, die damals vermutlich aus Performancegründen nötig waren. Beispielsweise Objekte, die sich zu weit vom Spieler entfernt hatten, wurden im Original aus dem Spiel genommen. Heute könnte man diesen Löschmechanismus herausnehmen und dadurch eine persistentere Spielwelt bekommen. Der Dongleware-Fadein/Fadeout-Effekt, den ich vor ungefähr 4 Jahren mühsam implementiert hatte, war leider fehlerhaft. Inzwischen ist er eine absolut pixelgetreue Nachbildung.

Maforianer-Gegner fertig

Es hat lange gedauert und mir sind dabei viele graue Haare gewachsen: Der Maforianer, einer der ersten drei Gegner, ist mehr oder weniger komplett fertig. Das Bewegungsmuster dieses Gegners ist vermutlich eines der einfachsten im Spiel, aber bei weitem nicht so leicht nachzuimplementieren, wie man meinen möchte. Inzwischen bin ich an einem Punkt angelangt, wo mein Ansatz der Vorlage nahe genug kommt, so dass man es vorerst so lassen könnte. Dadurch bin ich auch auf die Spur eines neuen mathematischen Ansatzes für die Schiffsnavigation der Gegner gekommen – und habe zufällig auch die Lösung für das Problem mit dem Magnetismuseffekt gefunden. In der Folge bewegen sich die Gegner jetzt realistischer, und die Anziehung von Containern, Waren und Piraten sieht viel besser aus als vorher. Der Maforianer hetzt jetzt dem Spieler permanent hinterher, jagt ihm nach Möglichkeit die Lieferwaren ab und flieht damit zu seiner Piratenstation. Es ist noch nicht alles hundertprozentig, aber es ist besser als nichts. Fehlen für den ersten Level also nur noch zwei weitere Gegner, mal sehen wann mir das gelingt.

Abspann

Im Remake kann man sich – genau wie im Original – das „Zertifikat“, also die Siegerurkunde ausdrucken lassen, sobald man den letzten Level gewonnen hat. Zusätzlich gibt es im Remake nun einen echten Abspann (die Closing Credits), in dem viele beteiligte Personen genannt und Danksagungen zum Ausdruck gebracht werden. Diese kleine Erweiterung wollte ich in jedem Fall im Remake drin haben, denn sie macht ja schließlich auch nichts kaputt. Mir fällt tatsächlich nun außerhalb des laufenden Spiels nichts mehr ein, das ich noch nicht fertig habe. Eigentlich eine gute Nachricht.

Timings

Timings sind mir seit einigen Monaten ein großes Ärgernis gewesen. Nachdem ich am Anfang meistens gesagt habe „Diese oder jene Animation läuft ungefähr 4 Sekunden“ und das dann auch so eingebaut habe, ging ich nun endlich dazu über, die exakte Anzahl Frames zu zählen. Wenn dann beispielsweise 270 Frames herauskommt, muss ich das wiederum umrechnen auf die Zielframerate von aktuell 50 fps. Das wären dann etwa 187 Frames, damit die Animation genauso lange läuft. Ähnlich verhält es sich mit den Konstanten für Gegnerverhalten: Wenn ein bestimmter Gegner 120 Frames braucht, um sich um 180 Grad zu drehen, dann braucht derselbe Gegner im Remake dafür nur noch 83 Frames. Und da sich die Framerate beliebig einstellen lassen wird, muss diese Berechnung wiederum variabel sein. Zusammengefasst habe ich viel Zeit damit verbracht, die Dinge, die eigentlich schon fertig waren, nun auch bezüglich der Original-Timings anzupassen.

Gegner-Deployment und -Redeployment

Das Deployment und Redeployment von Gegnern ist nun wesentlich näher am Original. Alle paar hundert Frames wird ein Gegner in der Station generiert. Dann beginnt dieser sich zu drehen, und zum Spieler auszurichten. Wenn die Ausrichtung stimmt, gibt er Schub und beginnt die Jagd. Dafür gibt es eine Gegner-Warteschlange, die sich aus den Anweisungen der Gegnerkonfigurationen im Levelskript zusammensetzt, und es gibt die Redeployment-Warteschlange für Gegner, die gestohlene Ware abgeliefert haben. Leider verstehe ich den Zusammenhang mit den Levelskripten noch nicht so ganz, daher ist die Unschärfe hier sehr groß. Ich kann aktuell nur nachbilden was ich sehe, und viel sehe ich nicht.

Es sind wie gesagt viele Kleinigkeiten, die nach und nach besser werden. Das Ziel für den ersten komplett spielbaren Level ist schon sichtbar, jetzt heißt es dranbleiben und das Tempo steigern. Die zwei verbliebenen Gegnertypen (für Level 1) werde ich wohl in Kürze angehen müssen, und mich zur Not auch damit anfreunden, wenn das Ergebnis dann nicht perfekt wird.

Erschrocken stellte ich gerade fest, dass mein letzter veröffentlichter Artikel morgen bereits vier Wochen alt werden würde – ein neuer Negativrekord. Zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass ich Anfang November leider erkältet war und mein anhaltender, quälender Husten inzwischen wieder in die fünfte Woche geht. Das ruiniert einem jede Festtagsstimmung und Motivation. Zum Glück ist das Jahr nun endlich vorbei und auch meine Gesundheit scheint so allmählich zurückzukehren. Der letzte Urlaub für dieses Jahr hat gerade begonnen, und so möchte ich dieses Ereignis mit einem kleinen Zwischenartikel würdigen.

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Der britische Spieleprogrammierer Jamie Woodhouse ist nicht besonders bekannt. Sein einziger großer Hit ist der Amiga-Platformer „QWAK“ aus dem Jahr 1993, in dem sich zwei Enten in Rüstung von einem Raum zum nächsten vorkämpfen, dabei jede Menge Früchte und Juwelen einsammeln und die fiesen Gegner mit Eiern bewerfen. Das Spiel erschien eigentlich bereits vier Jahre zuvor für den BBC Micro, doch erst auf dem Amiga in knallbunter 16-Bit-Grafik feierte QWAK bei der Kult-Spieleschmiede Team17 einen großen Erfolg. Wie das damals so war, gelangte ich zu jener Zeit in den Besitz des Spiels als ein Bekannter mit einem großen Stapel Disketten vorbeikam, und man gemeinsam über die neuesten Amiga-Spiele diskutierte, während im Hintergrund X-Copy seinen Dienst verrichtete. Ich war jung, das Taschengeld war knapp, und die Jungs von ANTHROX hatten sich mit ihrem Intro doch soviel Mühe gemacht. Heute plagt mich das schlechte Gewissen umso mehr, denn mit dem Coop-Platformer QWAK erlebte ich gemeinsam mit meinem Bruder wirklich viele lustige Spielstunden.

Zehn Jahre später sollte das Spiel auf dem Gameboy Advance ein kleines Revival feiern, so wie beispielsweise auch James Pond 2, aber auf Nintendo-Handhelds nützen mir die Spiele nicht viel. Dafür freute ich mich umso mehr, als ich erfuhr, dass Jamie Woodhouse seinen Klassiker QWAK seit einigen Jahren für Windows-PC und Mac OS anbietet. Viel Zeit würde ich heutzutage nicht mehr in das Spiel investieren, schon gar nicht im äußerst schwierigen Einspielermodus, zumal die Liste der „Must-Play“-Spieletitel immer länger wird. Dennoch wollte ich dem Entwickler etwas zurückgeben dafür, dass er mir mit dem Spiel in meiner Kindheit viel Freude bereitet hatte, ohne dass ich für die gecrackte Version etwas bezahlt hatte. So kaufte ich vergangene Woche für etwas mehr als 7 Euro die Vollversion für den PC.

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Mehr als eine halbe Stunde anspielen war bisher leider nicht drin, zumal mir schon das lange Tutorial für den Anfang zu schwierig war. Aber das Spielgefühl ist weitgehend dasselbe geblieben, die Figuren sehen etwas glatter und weniger pixelig aus, man kann die Auflösung einstellen, es gibt einen Leveleditor und eine globale Highscore-Liste, alles ganz nett. Es ist ein wirklich liebevoll gemachtes, witziges kleines Spielchen. Für den einen oder anderen Amiga-Fan vielleicht auch noch einen Blick wert. Zu zweit macht es sicherlich noch sehr viel mehr Spaß, alleine kann es mich nicht mehr so wahnsinnig motivieren. Aber ich glaube, das konnte es auch damals schon nicht.

Update vom 22.04.2021: Ich habe soeben voller Enttäuschung festgestellt, dass meine legal gekaufte Version von QWAK mit Online-DRM verseucht ist. Das Spiel hat bei mir den Start verweigert und eine Online-Authentifizierung verlangt. Die Authentifizierung konnte ich zwar erfolgreich durchführen, aber aus meiner Sicht ist das ein absolutes No-Go, eine Gängelungstechnik für zahlende Kunden, und ein Armutszeugnis für den Entwickler. Das bedeutet im Klartext, dass das Spiel eine Internetverbindung voraussetzt, außerdem ein eingebautes Verfallsdatum hat und leider unspielbar wird, sobald der Entwickler seine Authentifizierungs-Server vom Netz nimmt. Ich möchte meine Kaufempfehlung daher revidieren und unbedingt vom Kauf abraten. Spielt doch lieber die Amiga-Version im Emulator, denn die ist DRM-frei und quasi überall erhältlich.