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Meine Sammlung an Soundtrack-Raritäten ist diese Woche wieder um einen heiligen Gral der Filmmusik reicher geworden. Als ich diesen Schatz entdeckte, stand ich erst einmal neben mir. Es handelt sich um eine Filmmusik zum Stummfilmklassiker „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ von Friedrich W. Murnau aus dem Jahr 1922. Aber es ist nicht die Original-Filmmusik, sondern die Version von Hans Posegga zur ZDF-Fassung von 1989, die, soweit ich weiß, nur einmal überhaupt im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Diese Fassung ist bislang weder auf VHS, noch auf DVD oder Blu-ray erhältlich, was in meinen Augen eine echte Schande ist. Nun, offenbar gibt es jetzt wenigstens die Musik separat zu kaufen.

Die Originalmusik stammt von Hans Erdmann und liegt den meisten DVDs restaurierter Nosferatu-Fassungen bei. International bekommt man aber auch oft DVDs mit der Art Zoyd -Filmmusik oder z.B. von Type O Negative. Insgesamt gibt es wohl sogar weit mehr als fünf verschiedene Filmmusiken zu Nosferatu. Obwohl ich die Originalmusik kenne und schätze und auch an der Art Zoyd -Version manchmal gefallen finde, so ist die Musik von Hans Posegga für mich immer das Non plus ultra gewesen, auch wenn ich sie immer nur auf einer schlecht erhaltenen VHS-Kassette meines Vaters bewundern konnte. Sie macht den Film nochmals um einiges gruseliger und passt wirklich an allen Ecken und Enden perfekt. Bis heute habe ich nie aufgehört, danach Ausschau zu halten.

Noch vor zwei Jahren habe ich mir die neueste aufwändig digital restaurierte Fassung von Nosferatu auf DVD gekauft (siehe links), mit deutschen Zwischentiteln und stimmigen Viragierungen. Die ZDF-Fassung sah im Prinzip genauso aus, wenn auch natürlich nicht so gut restauriert. Der DVD lag nur die Erdmann-Filmmusik als Tonspur bei, die zwar nicht fehlen darf, aber zusätzlich hätte ich mir die Posegga-Filmmusik als alternative Tonspur gewünscht. So war der Filmgenuss für mich doch leider immer ein wenig getrübt.

Nichtsdestotrotz ist es einer der besten und gruseligsten Filme aller Zeiten. Kaum ein Horrorfilm der letzten 50 Jahre kann diesem Klassiker auch nur annähernd das Wasser reichen, und dazu brauchte Murnau nicht einmal Stimmen, Soundeffekte oder ein großes Budget. Stummfilmfans wissen genau wovon ich rede.

Da ich jetzt immerhin die Musik habe, habe ich bereits überlegt, ob ich mir aus MP3-Musik und DVD-Bildmaterial meine eigene ZDF-Fassung basteln sollte. Vielleicht sogar als 3-in-1-Version mit Posegga/Erdmann/Art Zoyd als Tonspuren.

Link: „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ von Hans Posegga bei Musicload

Horrorfans, die nachts den Fernseher einschalten und durch die Kanäle zappen, bleiben mit großer Sicherheit an „Autopsie – Mysteriöse Todesfälle“ auf RTL2 hängen. Eine TV-Serie, die von 2001 bis 2004 produziert wurde und die bekanntesten und unheimlichsten Mordfälle der Geschichte und die Ermittlungen zeigt. DIE TV-Serie, die jeden Optimisten am meisten an der Menschheit zweifeln lässt.

Es gibt eigentlich nur wenige Folgen von „Autopsie“, die ich noch nicht gesehen habe. Einer der bemerkenswertesten Aspekte der Serie ist die typische Hintergrundmusik, die einen Großteil der Atmosphäre erzeugt. Da mich die Musik sehr interessiert, habe ich ein wenig recherchiert und den Komponisten des Soundtracks festgestellt: Alexander Vafiopoulos.

Der fähige Musiker, der im Internet auch unter den Pseudonymen FunkyFinca und Freistilprogrammierung bekannt ist, hat für „Autopsie“ seinerzeit stolze 75 Musikstücke produziert. Als kleines Webfundstück verlinke ich hier seine Myspace-Seite, wo er drei der bekanntesten Songs aus der Serie zum Anhören anbietet: Scary Theme 1-3. Wer die Serie regelmäßig schaut, wird sie sofort erkennen.

Auf der inzwischen stillgelegten offiziellen Webseite zur Serie wurden vor wenigen Jahren ebenfalls einige Songs zum Mithören angeboten. Leider gibt es den Soundtrack nicht zu kaufen, da die Rechte alleine bei RTL2 liegen, darum habe ich mich mit Herrn Vafiopoulos in Verbindung gesetzt und nachgefragt. So wie es aussieht, stehen die Chancen nicht schlecht, dass der Soundtrack demnächst doch noch käuflich zu erwerben sein wird. Interessenten sollten sich hierzu bei ihm melden.

Einige musikalische Fakten am Rande: In der Serie wurden zusätzlich zum extra komponierten Soundtrack auch einige weitere Musikstücke aus anderen Soundtracks regelmäßig verwendet. Darunter z.B. „The Tower“ aus dem Soundtrack zum PC-Spiel „Myst“ von Robyn Miller aus dem Jahr 1993. Zwei weitere sind jeweils aus dem Sci-Fi-Film „Dark Star“ (1974) und aus dem Slasher „Halloween“ (1978) – beide von John Carpenter.

Letzte Woche Metro 2033, heute hab ich endlich die Penumbra Collection durchgespielt, an der ich schon etwas länger dran bin. Die Collection besteht aus drei Episoden, wovon die ersten beiden eigenständige Spiele sind und die letzte Episode ist ein Addon zur zweiten Episode. Die schwedischen Entwickler von Frictional Games haben 2007 eine Tech Demo mit dem Namen Penumbra veröffentlicht und nach jeder Menge positiver Resonanz beschlossen, ein Vollpreisspiel mit umfangreicher Story zu entwickeln. Bei Penumbra handelt es sich um sogenannte Survival Horror Games, also Abenteuerspiele mit gruseliger Atmosphäre.

Penumbra Overture bildet dabei den Einstiegspunkt in die Handlung. Der Student Philip LaFresque erhält einen Brief von seinem lange totgeglaubten Vater, mit der Bitte darum, alle seine Aufzeichnungen zu vernichten. Doch stattdessen will Philip lieber herausfinden, was da vor sich geht und macht sich auf die Reise nach Grönland, wo er angeblich sein soll. Als ihm dummerweise der Rückweg versperrt wird, verschlägt es ihn in die Tiefen unheimlicher Minenschächte und mysteriöser Ausgrabungsstätten, wo vor Jahren Dinge gefunden wurden, die niemand so richtig erklären kann und die scheinbar kaum jemand überlebt hat. Noch dazu gibt es dort unten Kreaturen, die man besser nie entdeckt hätte.

Der Nachfolger Penumbra: Black Plague setzt mit der Handlung dort an, wo Overture endet. Philip findet von den Minen aus einen Zugang zu einer geheimen Forschungseinrichtung, dem „Shelter“, wo er plötzlich in einer dreckigen Zelle aufwacht. Auf der Flucht stellt er fest, dass er diesmal nicht mehr so ganz alleine ist. Die paar Wissenschaftler, die hier eigentlich ein geheimnisvolles Virus erforschen sollten, hatten wohl einen kleinen Unfall und so muss der Spieler auf den Korridoren gut aufpassen. Schließlich stellt Philip auf dem Weg durch das Shelter fest, was mit seinem Vater passiert ist, und dass die Dinge scheinbar doch nicht so sind, wie es zunächst aussah.

Penumbra: Requiem soll die Handlung abschließen und spielt in einer Art Hindernisparcour, wo Philip seine Denk- und Kombinationsfähigkeit beweisen muss um weiterzukommen. Als er den Parcour endlich meistert, wird Philip vor eine schwierige Wahl gestellt, und entscheiden muss er sich sofort.

Die ersten beiden Spiele sind sehr gut durchdacht, gruselig und wirklich spannend. Die Musik ist atemberaubend und das Leveldesign ausnahmslos passend. Der Spieler muss die Umgebung mit der Taschenlampe erkunden, Tagebücher lesen, Monstern ausweichen und dabei Gegenstände kombinieren. Die Physikengine erlaubt es, Dinge durch die Gegend zu werfen oder Schubladen und Schränke zu durchsuchen. Insgesamt ein wirklich spaßiges Erlebnis. Stark enttäuscht war ich von Requiem, weil das im Grunde nur noch ein Puzzle-Spiel ist, ähnlich wie Portal, nur ohne Portal Gun. In jedem Level werden Schlüssel benötigt, um den Ausgang freizuschalten. Um Schlüssel oder Schalter zu erreichen, müssen Kisten geschickt gestapelt oder zentimetergenaue Sprünge absolviert werden. Da es hier keine Gegner und keine nennenswerte Story gibt, leidet die Atmosphäre deutlich. Dennoch eine Trilogie, die ich jedem empfehlen kann, der Spaß an Horrorspielen hat.