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Gerade im Oktober des vergangenen Jahres wurde die „Alien Anthology“ auf Blu-ray veröffentlicht, die man als echter Alien-Fan selbstverständlich besitzen muss. Das Alien-Franchise umfasst mittlerweile vier (plus zwei weitere) Filme, ein neuer Film ist noch immer im Gespräch. Den Auftakt machte 1979 „Alien„, der bei uns den leicht dämlichen Untertitel „Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ bekam. Ridley Scott und James Cameron haben ihre Arbeit mit den ersten beiden Teilen damals sehr gut gemacht und ein Universum geschaffen, in dem man sich wunderbar gruseln konnte. Alle folgenden Streifen haben dieses Denkmal dann Stück für Stück wieder abgetragen, bis es mit AvP2 schließlich für hirntot erklärt werden musste. Manchmal sind Crossovers eben doch nicht so toll.

Als ich so nach einem Bild des Filmposters für das Original suchte, fiel mir eines in die Hände, bei dem mir etwas aufgefallen ist:

Die berühmte Tagline „In space no one can hear you scream.“ ist bei diesem Exemplar falsch geschrieben. Die Bilddatei findet ihr hier, wobei die Quelle hier zu finden ist. Was ich mich frage: Wem passiert so ein peinlicher Fehler und wieso merkt es sonst keiner vor der Veröffentlichung? Es ist der einzige Satz auf dem Poster. Wieviele Leute bei 20th Century Fox arbeiten an so einem Filmposter? Selbstverständlich kann sowas leicht gefälscht werden, aber wieso sollte man einen Fehler nachträglich einbauen, der nicht witzig und obendrein sogar noch denkbar ist? Leider hat meine Recherche nichts ergeben, zumal die meisten Alien-Filmposter diesen Fehler nicht haben. Bleibt also offen, wie es dazu kam.

Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen, habt euch viele gute Vorsätze gemacht und ordentlich zum Jahreswechsel gefeiert. Das alte Jahr wollte ich eigentlich mit einem kleinen Kommentar zur Sitcom „Seinfeld“ abschließen, aber damit bin ich nicht rechtzeitig fertig geworden. Nun muss ich das (hoffentlich viel erfolgreichere) Jahr 2011 mit einem Serienkommentar einleiten.

Wie bereits gesagt, habe ich wieder mal eine US-amerikanische Mammut-Sitcom überlebt, die sich über neun Staffeln erstreckt. Die Serie heißt genauso wie die Hauptfigur, die wiederum genauso wie der Schauspieler heißt: „Seinfeld“. Jerry Seinfeld ist ein amerikanischer Standup-Comedian und hierzulande am bekanntesten für seine Sitcom. Sie lief von 1990 bis 1998, jedoch gab es 1989 schon eine Quasi-Pilotfolge namens „The Seinfeld Chronicles„.

In „Seinfeld“ geht es um den Komiker Jerry Seinfeld, seine Freunde … und um nichts. Jedenfalls wird das in der Serie über die fiktive Serie-in-der-Serie „Jerry“ behauptet, in der es nur um Jerry Seinfeld und seine Freunde geht. Die „Seinfeld“-Clique besteht neben Jerry außerdem aus seiner Ex-Freundin Elaine, seinem faulen besten Freund George, und seinem Nachbarn Kramer. Jede Folge beschreibt diverse Probleme, die die vier Freunde miteinander, nebeneinander oder ohne einander haben. Seinfeld versucht als Komiker erfolgreich zu werden und will eine eigene Fernsehshow mit George auf die Beine stellen. George will nur möglichst wenig arbeiten und regt sich ständig über alles auf. Elaine sucht den Mann fürs Leben und einen Job, der zu ihr passt. Der arbeitslose Kramer dagegen sucht überhaupt nichts, der hat schon alles was er braucht – bei Jerry.

Soviel zur Theorie. In der Praxis muss ich gestehen, war ich anfangs stark überrascht, dass diese Serie bei IMDb tatsächlich 9,4 Punkte erhält. Ich hatte große Schwierigkeiten, an der Serie etwas witziges zu finden, und ich musste mich wundern, worüber das Tonband-Gelächter sich jedesmal so köstlich amüsierte. Zum Glück wurde die Serie irgendwann ab der vierten oder fünften Staffel tatsächlich viel besser. Ab der siebten Staffel war ich dann wirklich begeistert. Das m.M.n. beste an der Serie ist Cosmo Kramer: der abgedrehte Nachbar, gespielt von Michael Richards, der meint bei Jerry zu wohnen, und in jeder Folge die verrücktesten Weisheiten und Macken offenbart. Wenn seine Mimik mal nicht reicht um eine Situation witzig zu machen, dann spätestens wenn er unbeholfen irgendwo dagegenrennt oder drüberstolpert.

Die Charaktere der Serie leben in einer beziehungstechnisch sehr sehr schnelllebigen Welt. Es gibt selten eine Folge, wo nicht alle vier New Yorker Chaoten mit jeweils einem anderen Partner liiert sind. Auch die eher hoffnungslosen Figuren George und Kramer können sich eigentlich nie über mangelnde weibliche Zuwendung beschweren. Auch wenn das an der Glaubwürdigkeit manchmal nagt (und die Serie einen ziemlich schwachen Start hingelegt hat) betrachte ich „Seinfeld“ im Rückblick doch als solide komische (bzw. wegen Kramer: cosmische) Unterhaltung.

So, und welche Serie schau ich mir als nächstes an?

Lieber Originalton-Nazi,

deine Meinung und Entscheidung, Filme lieber im englischen (bzw. entsprechenden) Originalton zu genießen, anstatt deine Ohren mit der deutschen und selbstverständlich furchtbar minderwertigen Synchronisation zu foltern, akzeptiere und respektiere ich voll und ganz.

Deine Angewohnheit, andersdenkenden Filmfans deine Meinung aufzuzwingen und deren Argumente als Dummheit und mangelhafte Englischkenntnisse auszulegen oder überhaupt nicht erst anzuhören, und dich dadurch als klar überlegen, elitär und als einzig _wahren_ Filmexperten hevorzuheben, verachte und verurteile ich.

Die Gründe, die du anführst, habe ich gehört und das sind im Prinzip immer dieselben:

  • Die deutsche Synchro ist scheiße.
  • Die Witze kann man nicht übersetzen.
  • Die echten Stimmen sind viel besser.
  • Wer kein Englisch kann, ist doof.
  • Wer das liest, ist auch ganz doof.

Diese Aussagen von dir sind wahrlich erdrückend. Offenbar bleibt mir als Filmfan nichts anderes, als mich ebenfalls der Originaltonsekte zu beugen, denn sonst bin ich einfach genauso scheiße wie die Synchronisation. Und kann kein Englisch. Das will ich auf keinen Fall riskieren, denn meine Englischkenntnisse sind mir zu wichtig um sie jetzt zu verlieren.

An dieser Stelle möchte ich dennoch verdeutlichen, warum ich mich anders entscheide als du. Deine Meinung in allen Ehren, lieber Originalton-Nazi, aber ich persönlich mag die deutsche Synchronisation sehr.

Praktisch seit der gymnasialen Mittelstufe schaue ich Filme mehr oder minder regelmäßig in Englisch an. Überwiegend zwar in Deutsch, aber jedesmal wenn du mir mit einem deiner Seitenhiebe mal wieder auf die Füße trittst, erwische ich mich dabei, wie ich mich erneut an Filmen und TV-Serien im Originalton versuche. Da bei Filmabenden bei dir die Sprache sowieso nicht zur Debatte steht, bleibt es mir spätestens dann kaum erspart. Mich wundert es, dass man seine Muttersprache bei dir nicht generell schon vorher an der Garderobe abgibt. Aber das nur nebenbei.

Was macht den Originalton also jetzt eigentlich so viel besser als die Synchronisation? Sind es die in derbstem Redneck-Amerikanisch genuschelten Sätze, die man selbst dann kaum versteht, wenn man der englischen Sprache mit all seinen grammatikalischen und orthographischen Facetten mächtig ist? Ist es die Tatsache, dass man in Actionsequenzen die Schauspieler entweder deshalb nicht versteht, weil sie beim Rennen mehr keuchen und husten als sprechen, oder weil die Explosionen immer viel lauter sind als die Darsteller? Wer sich mal den Spaß macht und in einem Film zwischen der deutschen und der englischen Tonspur hin- und herschaltet, wird feststellen, dass die deutschen Synchronsprecher lauter und die anderen Geräusche meistens im Hintergrund sind.

Du nimmst dir nicht die Zeit, dich mit der Synchronisationsarbeit näher zu befassen, daher fällt dir nicht auf, dass deutsche Synchronisationen zu den besten der ganzen Welt gehören. Und viele Studios nehmen sich die Zeit und machen sich viel Arbeit damit, sich passende neue Witze und Sprüche auszudenken, wenn ein Originalsatz sich nicht gut übersetzen lässt. Man denke nur an „Die Simpsons“, die eine hervorragende Synchronisation haben. Manche sagen sogar, sie sei besser als das Original.

Manchmal schlägst du auch vor, man könne den Film ja im Originalton mit englischen Untertiteln schauen, so dass man im Zweifelsfall immer nachlesen kann, was gesprochen wurde – quasi die Lösung für Weicheier. Im Prinzip ist das ein netter Kompromiss, aber er funktioniert für mich aus zwei Gründen nicht: Erstens, wenn es im Bild etwas zu lesen gibt, lese ich es. Zweitens, ich will den Film nicht lesen, ich will ihn sehen. Ich ziehe die Mimik der Darsteller dem Lesen der Untertitel vor.

Lieber Originalton-Nazi, ich hoffe du verschonst mich in Zukunft mit deiner Originalton-Propaganda, wenn ich mir einen Film in der synchronisierten Fassung anschauen will.

Mit freundlichen Grüßen.

Einer der größten und bekanntesten Hollywood-Komödiendarsteller ist von uns gegangen. Leslie Nielsen ist am gestrigen Sonntag im Alter von 84 Jahren an einer Lungenentzündung verstorben. Dazu fällt mir leider im Moment nicht viel ein, aber ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass die Welt ohne Leslie Nielsen eine bedeutend ärmere Welt ist.

Leslie Nielsen hat bereits in den 50er Jahren in großen Klassikern mitgespielt und noch bis ins hohe Alter für Hollywood gelebt. Wirklich bekannt wurde er Anfang der 80er durch „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ („Airplane!„), durch die Serie „Die nackte Pistole“ („Police Squad!„) und die darauf folgenden drei „Die nackte Kanone„-Kinofilme. Auch durch Filme wie „Mr. Magoo„, „Dracula – Tot aber glücklich“ und „Leslie Nielsen ist sehr verdächtig“ wird er mir ewig im Gedächtnis bleiben.

Seine geniale Mimik in Kombination mit bestem Slapstick-Humor hatte etwas Unvergleichliches. Für manche Menschen wünschte ich mir, dass sie ewig leben könnten – darunter auch Dennis Hopper, der bereits im Frühling diesen Jahres gestorben ist. Leider holt die Zeit eben doch jeden irgendwann ein. Sobald ich diese furchtbare Nachricht halbwegs verdaut habe, sollte ich mal einen „Nackte Kanone“-Gedenkfilmabend organisieren.

Goodbye, Leslie Nielsen!

Ja genau, schon wieder ein Kommentar über eine Fernsehserie. Aber im Prinzip ist das ja auch nur die Fortsetzung des Artikels über „Friends“. Die TV-Serie „Joey“ führt die Handlung nach dem Ende der 10. Staffel von „Friends“ fort, jedenfalls zu einem Sechstel. Rachel und Ross haben sich endlich gefunden, Mike und Phoebe sind glücklich verheiratet und Monica und Chandler sind in ihr eigenes Haus gezogen und haben eine Familie gegründet. Und was ist mit Joey? Der zieht kurzerhand nach Los Angeles und will an seiner Schauspielkarriere arbeiten, da seine Rolle aus „Zeit der Sehnsucht“ längst vergessen ist. Wie immer gilt: Wer die Serie noch nicht gesehen hat und dies aber noch plant, der sollte hier nicht weiterlesen.

Die Hauptcharaktere sind Joey, Gina – seine Schwester, Michael – sein Neffe, Alex – seine Nachbarin, und Bobby – seine Agentin. Zunächst fällt unangenehm auf, dass Joey Tribbiani eine andere Synchronstimme bekommen hat, aber erstaunlich schnell hat man sich daran gewöhnt. Nur einmal in der Serie wird einer der „Friends“ erwähnt: Chandler, gleich zu Beginn der ersten Staffel. Darüber hinaus ist das zentrale Pairing der Serie sehr offensichtlich. Noch deutlicher wird das spätestens als sich bei Alex Eheprobleme abzeichnen und sie die Scheidung einreicht. Ab hier beginnt das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Joey und seiner Nachbarin, wobei immer einer in den anderen verknallt zu sein scheint, aber umgekehrt plötzlich wieder nicht – ein Konzept, das einem schon aus „Friends“ bestens bekannt ist. Auch in „Joey“ gibt es ein paar Gastauftritte von Stars, allerdings nicht mehr auf demselben Niveau. Einer der Nachbarn wird von Gonzo aus „Trapper John, M.D.“ gespielt.

Nach seiner Nebenrolle als Dr. Drake Ramoray in „Zeit der Sehnsucht“ landet Joey eine Hauptrolle in der Serie „Tiefer Pulverschnee“ und anschließend sogar die Hauptrolle in dem Kinofilm „Captured“. Spätestens hier kann man davon ausgehen, dass er es endlich geschafft hat. Leider wurde das „Friends“-Spinoff scheinbar recht plötzlich abgesetzt, daher gibt es kein richtiges Ende. Aber die Charaktere lassen nach den zwei Staffeln auch nicht mehr so viel Spielraum für Entwicklungen, daher war es vielleicht gar nicht so schlecht, es kurz und schmerzlos zu beenden.

Produziert wurde die Serie von 2004 bis 2006 und man hatte sich wohl mehr erhofft, aber die Figur Joey war eben auch nur ein kleiner Teil des Ganzen. Dennoch ist die Serie nicht schlecht, im Gegenteil. Viele Gags erinnern zwar manchmal an das Original, aber es gibt auch viel neues zu erleben. Besonders witzig fand ich Jennifer Coolidge als Joeys Agentin. Ihr Hang zum Alkoholismus und ihre schrille Art sind immer für einen Lacher gut. Die coole Machart und die Musik des Intros zur Serie hat mir ebenfalls sehr gefallen.