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Die wilden Siebziger sind vorbei. Jetzt also endgültig, zum zweiten Mal. Um mit diesem Jahrzehnt abzuschließen, das ich leider nicht persönlich miterleben durfte, habe ich mir wenigstens „Die wilden Siebziger“ (Original: „That ’70s Show„) angesehen. Eine US-amerikanische Sitcom, die von 1998 bis 2006 ausgestrahlt wurde, die also 8 Staffeln umfasst. Dabei deckt die Serie inhaltlich die Jahre 1976 bis 1979 ab, wobei das Serienfinale am Neujahrstag 1980 endet. Vorab: dieser kleine Kommentar dümpelt schon seit Wochen bei mir rum. Ihn zuende zu schreiben, habe ich konsequent vermieden, gibt dazu sowieso nicht viel zu erzählen. Wieder einmal konzentriere ich mich nur auf Dinge, die mir so aufgefallen sind.

Die Serie handelt von ein paar Teenagern gegen Ende der 70er Jahre, also als Hippies, Flower-Power und freie Liebe schon beinahe wieder out waren. Die Handlung dreht sich dabei immer wieder um das fiktive Kuhdorf Point Place mitten in Wisconsin, die üblichen Teenagerprobleme, und natürlich jede Menge Anspielungen auf die 70er Jahre, die teilweise umso besser sind, wenn man als Zuschauer Ereignisse im Hinterkopf behält, die für die Charaktere der Serie noch nicht passiert sind. So wird Eric Forman, die heimliche Hauptfigur, nach der Kinopremiere von Star Wars 1977 zu einem der größten Fans überhaupt. Da „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ allerdings erst in den 80ern erscheinen und er diese also noch nicht gesehen haben kann, macht er über die Serie hinweg diverse Bemerkungen, über die man regelmäßig schmunzeln kann. Darüber hinaus ist Eric großer Spiderman-Fan und er benutzt Spiderman-Bettwäsche, was ebenfalls aus einem ganz bestimmten Grund witzig ist: Darsteller Topher Grace spielt einige Jahre nach der Serie in Spider-Man 3 neben Tobey Maguire den Reporter und Bösewicht Eddie Brock bzw. Venom.

Die anderen beiden Stars von „Die wilden Siebziger“ sind Ashton Kutcher und Mila Kunis. Die übrigen sind außerhalb der Serie nicht allzu bekannt geworden. Der Vater von Eric Forman wird gespielt von Kurtwood Smith, den man z.B. als Bösewicht aus RoboCop kennt. Außerdem dürfte man Tommy Chong als den verpeilten Kiffer Leo bestens als langjährigen Comedy-Kollegen von Cheech Marin kennen.

Die Handlung ist nicht besonders komplex. Im Prinzip dreht es sich darum, dass die sechs Freunde ihren Schulabschluss machen und dann alle irgendwie nicht so recht wissen, welchen Weg sie einschlagen sollten. Dabei entdecken alle das Wunder der Liebe, des Alkohols und diverser bewusstseinserweiternder Stoffe für sich. Man findet die für Jugendlichen-Sitcoms üblichen Paarbildungen und Trennungsphasen. Im weiteren Verlauf der Handlung suchen die Charaktere sich verschiedene Jobs oder beginnen ein Studium, was weitere Konflikte und geographische Hindernisse schafft.

Da hätte ich den Kommentar zur Serie vielleicht doch ein wenig zeitnäher schreiben sollen und nicht erst Wochen später. Inzwischen hab ich doch schon so einige Details vergessen, und auf die offensichtlichsten Dinge will ich jetzt gar nicht eingehen. Bleibt mir sonst nur zu sagen, dass die Serie wirklich recht amüsant ist. Ich kann die Serie auch Leuten ans Herz legen, die mit den 70ern nicht so viel anfangen können, denn der Humor geht selbstverständlich auch weit über diese Thematik hinaus.

Relativ vorhersehbar war, dass sich das Rätsel um Fez‘ Herkunftsland zum künstlichen Running Gag entwickeln würde, nachdem er die Frage mehrmals ausweichend (nicht) beantwortet hatte. Ähnlich wie Earl Hindman als Wilson in „Hör mal wer da hämmert“ immer seinen Mund hinter dem Zaun oder anderen Gegenständen versteckt hielt und man das zwar irgendwie witzig fand, man sich aber ständig fragte: „Warum überhaupt?“. Sicher genannt wurde jedenfalls, dass es sich um eine Insel handelt und dass es vermutlich ein Entwicklungsland ist. Andere Hinweise waren ebenfalls nur dürftig hilfreich („Ich gehe zurück nach Brasilien. Und von dort fliege ich in meine Heimat.“). Da ich allerdings kein Die-Hard-Fan der Serie bin, werde ich jetzt nicht anfangen auf Fanseiten zu recherchieren, welches das tatsächlich gemeinte Land ist.

Jeden Fan von Two and a Half Men interessiert, wie Ashton Kutcher sich wohl als Ersatz für Charlie Sheen macht, der vor wenigen Monaten aus der Serie flog, nachdem er die Produzenten der Serie wüst beschimpfte und zum xten Mal wegen Drogeneskapaden ins Rampenlicht geriet. Doch eine ganz andere Frage ist: Wie macht sich eigentlich Charlie Sheen als Ersatz für Michael J. Fox?

Die Antwort auf diese Frage ist natürlich schon einige Jahre alt, denn die liefert die Sitcom „Chaos City„, die übrigens nur in Deutschland so heißt, denn woanders kennt man sie unter dem Originaltitel „Spin City“ – die TV-Serie, die ich zuletzt komplett abgeschlossen habe. Möglicherweise traute man dem deutschen Publikum nicht zu, den Sinn des Namens zu erkennen, womit sie wohl recht hatten. Allerdings gibt die Serie schon einen kleinen Hinweis darauf: „Spin City“ soll nämlich sinngemäß bedeuten, dass man in dieser Stadt die Tatsachen ein wenig verdrehen muss, um in einem positiven Licht zu stehen. Im konkreten Fall geht es um die Regierung der Stadt New York.

Die Serie wurde von 1996-2002 produziert und umfasst ergo sechs Staffeln. Die ersten vier Staffeln spielt Marty McFly … pardon, Michael J. Fox die Hauptrolle des Mike Flaherty, dem zweiten Bürgermeister, danach wird er mit einem würdigen Abschied von Frauenheld Charlie Sheen abgelöst. Verlassen musste er die Serie aus gesundheitlichen Gründen, die aus seiner Parkinsonschen Krankheit resultieren, aber er blieb der Serie noch für einen kleinen Gastauftritt und als ausführender Produzent erhalten.

Die Nebencharaktere sind Paul, der leicht dümmliche Pressesprecher, Carter, der schwule Afroamerikaner, der für die Minderheiten der Stadt zuständig ist, Stuart (gespielt von Alan „Captain Harriman“ Ruck), der sexbesessene Perversling, der immer einen Machospruch auf Lager hat, und James, das Nesthäkchen aus Wisconsin. Nicht zu vergessen Nikki, die mit Mike eine kurze Beziehung hat, Janelle, die Sekretärin des Bürgermeisters, die wiederum mit diesem eine Beziehung hat, und last but not least, der Bürgermeister Randall Winston, der zwar ziemlich oft total neben der Spur ist und naive Entscheidungen trifft, die an Dummheit kaum zu übertreffen sind, aber im entscheidenden Moment zur Höchstform aufläuft und alle verblüfft. Daneben gab es z.B. noch eine Sekretärin, die von Jennifer Esposito gespielt wird, und diverse andere unwichtigere Rollen.

Charlie Sheen spielt – wie man es gewohnt ist – einen Mann namens Charlie (Crawford), denn so muss er nicht umdenken. Je länger man ihm zuschaut, desto mehr fällt einem auf, dass Charlie Sheen unter Umständen gar nicht schauspielert, sondern nur sich selbst in verschiedenen Situationen darstellt. Michael J. Fox spielt in der Serie schon jemanden, dem die Frauen alles andere als abgeneigt gegenüberstehen, aber Charlie als Womanizer treibt es wieder einmal auf die Spitze, wenn er reihenweise Frauen abschleppt und meistens nicht einmal weiß, wieso ihn jede ins Bett kriegen will.

Ab der vierten Staffel steigt Heather Locklear als Caitlin Moore in die Serie ein, um die festgefrorenen Strukturen umzugraben, neue Konflikte zu erzeugen und Mike Flaherty ordentlich den Kopf zu verdrehen. Als die feste Beziehung endlich kurz vor knapp steht, muss Mike gehen. Als Charlie Crawford in seine Fußstapfen tritt, wird relativ schnell klar, dass sich das nicht auf die berufliche Ebene beschränkt. Nachdem Mike den Weg freimacht und eine andere heiratet, steht Caitlin auf Charlies Abschussliste. Die Hauptsache ist, nichts geht verloren und alles wird geteilt.

Nach Mikes Abschied fehlen auch James, Nikki und Janelle in der fünften Staffel, deren Abwesenheit mir aber interessanterweise erst viele Folgen später aufgefallen ist. Die Serie fand ich sehr amüsant und ich könnte jetzt nicht einmal klar sagen, welcher der beiden Hauptdarsteller die bessere Arbeit gemacht hat. Wobei mir Michael J. Fox insgesamt jedoch sympathischer war, da er mehr Fehler hatte. Schön fand ich den Gastauftritt von Christopher Lloyd als ehemaligem Mentor von Mike Flaherty, als die beiden sich umarmen und einen witzigen doppeldeutigen Kommentar bezüglich der Vergangenheit und der Zukunft machen. Da musste ich als Fan wirklich lachen.

Der erste Serienkommentar seit Februar. Heute trifft es die vermutlich eher auf ein feminines Publikum zugeschnittene TV-Serie „Hallo Holly“ mit Amanda Bynes und Jennie Garth in den Hauptrollen. Die Serie heißt im Original „What I Like About You“ und wurde von 2002 bis 2006 produziert, umfasst also vier Staffeln. Natürlich gab ich mir die Blöße und hab die komplette Serie gesehen. Aber ich kann es eigentlich niemandem empfehlen.

Die Stärke der Serie liegt in der ersten Staffel. Der heimliche Star dieser Staffel ist Simon Rex, den man z.B. aus „Scary Movie 3“ an der Seite von Charlie Sheen kennt. Die beiden Damen spielen nicht so wirklich in seiner Liga, so dass er mit seinen Auftritten immer die Serie an sich zu reißen scheint. Die erste Staffel ist dadurch noch die am ehesten sehenswerte und man muss keine Frau sein, um die Gags witzig zu finden. Der Absturz beginnt, nachdem Simon Rex aus der Serie geht und nur noch ein oder zwei Auftritte hat. Eine Zusammenfassung der einzelnen Charaktere und der Rahmenhandlung spare ich mir diesmal. Es lohnt sich nicht.

Jennie Garth spielt die Rolle der Valerie Tyler. Jennie Garth? Ist das nicht die eine Schnitte aus „Beverly Hills, 90210„? Jep, genau das ist sie. Der einzige Aspekt, der mich an der Serie durch die späteren Staffeln getröstet hat, war der, wie Valerie immer wieder plötzlich mit ihren ehemaligen Schauspielkollegen aus genannter Serie zu tun hat. Unter Applaus betritt plötzlich Luke Perry als Handwerker die Szene. Auch Jason Priestley hat eine Rolle als leicht gestörter Verehrer von Valerie. Einen netten Insider, den die Macher den Fans da geschenkt haben.

Amanda Bynes (Holly Tyler) ist wohl eher dem jüngeren Publikum bekannt. Ich kannte sie vor allem aus dem Film „She’s the Man – Voll mein Typ„. Am Anfang war sie noch reizend und lustig, aber je länger ich diese Serie (über die erste Staffel hinaus) ertragen musste, desto schlimmer wurde es. Die zweite Staffel konnte mir noch einige Schmunzler entlocken, danach wurde es aber wirklich Essig. Das Schlimmste an der Serie war, welches Bild einem diese über Frauen vermitteln will:

Valerie beendet ihre Beziehungen wegen Nichtigkeiten. Ihr ist es nicht so wichtig, wer der Mann an ihrer Seite ist, hauptsache Heiratsabsichten sind vorhanden. Ansonsten ist Schlussmachen die einzig logische Konsequenz. Dass man sich eigentlich liebt, ist ja dann völlig nebensächlich. Sie lässt sogar ihren Verlobten bei der Hochzeit stehen (weil der eine kleine Unsicherheit zeigt, die wohl oft in so einer Situation vorkommt) und benimmt sich dann depri, so als sei sie diejenige, die von ihm sitzengelassen worden sei. Daumen hoch für einen solch verkorksten Charakter! Mit so einer blöden Ziege wollte ich auch nicht verheiratet sein.

Holly ist nicht besser. Holly will zuerst was von Henry. Dann will sie was von Vince. Am Ende will sie beide. Dann will sie wieder Henry und dann wieder Vince. Und als sie dann aus Europa zurückkommt, hat sie einen neuen Freund und lässt Henry und Vince stehen, die sie sich beide zur Sicherheit warmgehalten hat. Irgendwann schießt sie ihren Freund dann doch wieder für Vince ab, etc. Wer hat nicht schon so eine Frau kennengelernt?

Fazit: Am Anfang tatsächlich genießbar, aber ab der zweiten Staffel nur noch billigstes Beziehungsgeplänkel von zwei Frauen, die völlig beziehungsunfähig und unreif sind. Es gibt zuviele andere gute Serien, die in dieselbe Kerbe schlagen und nicht so dämlich daherkommen.

In diesem Moment wird eine Fortsetzung zu Blade Runner geplant. Einer meiner Favoriten von Ridley Scott aus dem Jahre 1982. Ein Film mit Harrison Ford und Rutger Hauer, der an Atmosphäre kaum zu überbieten ist. Ein Soundtrack von Vangelis, der den Film beinahe noch übertrifft. Ja, in meinen Augen ein echtes Meisterwerk. Jetzt wird es scheinbar irgendwann Blade Runner 2 geben.

Hollywood ist krank, dort grassiert die Nachfolgeritis. Ich kann nicht genau sagen, seit wann das der Fall ist, vielleicht grassiert sie ja schon immer. Aber in den letzten zehn Jahren fällt es mir verstärkt auf. Das alleine wäre nicht schlimm, schließlich kommt in diesem Jahr der vierte Teil zur „Fluch der Karibik“-Reihe, und ich bin mir sicher, dass der Film auch ohne Keira Knightley und ohne Orlando Bloom exzellent sein wird. Was ich aber irgendwie kritisch beäuge, ist die Tatsache, dass sich die Filmemacher immer öfter an den Klassikern vergreifen, die jahre- und jahrzehntelang als abgeschlossen galten. Wieso bitte musste man Indy Jones nach 19 Jahren aus der Mottenkiste holen um einen vierten Teil zu machen? Mit Harrison Ford als Rentner? Mit Shia LeBeouf? Mit Aliens? Die Trilogie war perfekt, und jetzt das. Jetzt ist es nicht einmal mehr eine Trilogie.

Aber das ist längst nicht alles. Tron: Legacy war gerade erst im Kino. Ghostbusters 3 ist bereits in Arbeit. Beverly Hills Cop 4 wurde schon von wichtigen Leuten erwähnt. Scream 4, Bad Boys 3, Men in Black 3, Final Destination 5 – alle nicht erfunden. Rocky Balboa, John Rambo und Terminator 3 brauche ich wohl nicht zu erwähnen, die gibt es schließlich schon. Selbst Matrix 4 und 5 wurden bereits einmal angedroht. Warum, Hollywood, warum? Gehen euch die Ideen aus?

Die Geldgeier von Hollywood haben vor einigen Jahren sogar noch einen viel brillanteren (schreibt sich übrigens tatsächlich so!) Trick entdeckt. Wenn sich leider aus storytechnischen Gründen kein Sequel realisieren lässt, dann wird es einfach ein Prequel – ein Film über die Vorgeschichte. Danach kann man sich dann sogar noch ein Prequel zum Prequel einfallen lassen, also die Vorgeschichte zur Vorgeschichte. Ihr merkt es schon, die Möglichkeiten sind vielzählig. Aus jedem erfolgreichen Franchise kann man immer noch etwas mehr Geld holen.

Die Vorteile beim Prequel liegen auf der Hand: Der Writer muss nicht mehr besonders kreativ sein beim Drehbuch. Das Setting und die Charaktere sind schließlich weitestgehend vorgegeben. Auch ist von vorneherein klar, wo die Geschichte einmal hinführen wird. Jetzt muss im Prinzip nur noch eine Handlung her, die ein bestimmtes Ende hat. Es muss praktisch eine Frage zur Antwort gefunden werden. Der zweite Vorteil ist der, dass die Marke bereits bekannt ist und für gut befunden wurde. Sie muss nicht erst mühsam aufgebaut werden und die Leute gehen alleine schon wegen des Namens ins Kino. Ein vierter Teil zur Lieblingstrilogie mit den Lieblingsfiguren hebt jede Objektivität auf. Man ist gerne bereit, über inhaltliche Fehler hinwegzusehen.

Bob Gale und Robert Zemeckis haben sich schon vor vielen Jahren geschlossen gegen Zurück in die Zukunft 4 ausgesprochen. Ihr Argument war sinngemäß, dass ein solches Projekt nur schiefgehen kann, egal wie gut der Film wird. Die Trilogie wäre zerstört, sobald der Film veröffentlicht würde. In meinen Augen ist das wirklich die beste Entscheidung, die sie treffen konnten. Da sollte man gerne auch mal auf die Kohle verzichten können. Ein Alien-Prequel ist übrigens auch im Gespräch. Ridley Scott wird vielleicht sogar selbst im Regiestuhl sitzen. Habt ihr euch das Predator-Remake eigentlich schon angesehen? Womöglich wird euch auch das kommende Conan-Remake gefallen. Was dem einen ein Segen ist, ist dem anderen eine Qual.

Wieder ist eine komplette amerikanische Sitcom abgearbeitet. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es mich wieder zu meinen Wurzeln zieht: die 80er – meine Kindheit. Dieses Mal habe ich mich mit den vier Staffeln der Serie „ALF“ befasst, die von 1986 bis 1990 gedreht wurden. Mein Kommentar wird dieses Mal vergleichsweise kurz ausfallen, schließlich sollte ALF jedem bekannt sein, der mehr als 15 Jahre auf dem Buckel hat.

Die „alte orangene Fusseldecke“, wie ALF in einer Folge von Willie bezeichnet wird, ist ein fauler, verfressener, unordentlicher aber witziger und herzensguter Außerirdischer vom Planeten Melmac, der mit seinem Raumschiff bei den Tanners, einer amerikanischen Durchschnittsfamilie, in die Garage stürzt und fortan deren Leben auf den Kopf stellt. Bei ihren Bemühungen, den 90 cm kleinen Kerl vor den Behörden zu verstecken, erleben sie immer wieder haarsträubende und peinliche Situationen. ALF macht gerne widersprüchliche Aussagen zu seiner Kultur und scheint auch nach vier Jahren in menschlicher Gesellschaft kaum lern- oder anpassungsfähig. Nichtsdestotrotz muss man ALF einfach lieben, weil er einem mit seiner naiven und unbeschwerten Art immer irgendwie hilflos und durchweg sympathisch vorkommt. Ich habe mich jedenfalls über viele Aspekte und Details der Serie sehr amüsiert.

Bemerkenswert finde ich zum Beispiel, dass Neal Tanner – der Bruder von Willie Tanner – von Christian Tramitz gesprochen wurde, der heute sehr viel bekannter ist als damals. Tramitz ist ja ein deutsches Synchronsprecher-Urgestein und hat sich lange vor der Bullyparade einen Namen gemacht. Die Figur ist aber nur in wenigen Folgen zu sehen. Gegen Mitte der zweiten Staffel gibt es eine Weihnachts-Doppelfolge, die alle anderen Folgen überragt. Dabei wird ordentlich auf die Tränendrüse gedrückt und eine Art Remake von „Ist das Leben nicht schön“ von 1946 zelebriert. In dieser Folge weint ALF und hält sich mit Witzen erstmals zurück. Bei meiner Recherche bin ich außerdem auf ein paar sehr unangenehme Fakten über die Dreharbeiten gestoßen.

Bekannt ist zum Beispiel, dass allen voran Max Wright, Darsteller von Willie Tanner, mit der Serie und seiner Rolle sehr unzufrieden war und dies zu einer ziemlich dicken Luft am Set geführt hat. Praktisch jeder Beteiligte war froh, als „ALF“ nach der vierten Staffel abgesetzt wurde. Dass die Serie mit einem ziemlich gemeinen Cliffhanger kein Happy End fand, das schien die Darsteller und den Sender nicht zu stören. Der recht schwache ALF-Kinofilm aus dem Jahr 1996, der die Geschichte ohne die Tanners weitererzählen sollte, konnte die Fans nur unzureichend darüber hinwegtrösten.