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MMORPG, MMOFPS, MMO, P2P, F2P – irgendwann kann selbst der passionierteste Zocker unter uns nicht mehr genau auseinanderhalten, was jedes Kürzel eigentlich bedeuten soll. Die sogenannten MMOs (Massen-Mehrspieler-Online-Gemeinschaftsspiele) hat schon jeder irgendwann mal gespielt, ohne meist zu wissen, was sich eigentlich dahinter verbirgt. Es handelt sich schlicht um Computerspiele, die – wie der Name schon sagt – ausschließlich online gespielt werden. Es können zur gleichen Zeit unzählige Spieler einen Seeangriff starten, die eigenen Dörfer verteidigen oder den Bösewicht dingfest machen. Was vor 10 Jahren noch zur Freude aller Frauen mindestens zwei Tage in Anspruch nahm und sich LAN-Party nannte, wird heutzutage in aller Seelenruhe von zu Hause aus gespielt.

Bildquelle: Fotolia - Autor Syda Productions

Bildquelle: Fotolia – Autor Syda Productions

Die Gaming-Industrie befindet sich in einer Phase, in der zwar Konsolen- und Computerspiele noch sehr beliebt sind, sie jedoch langsam aber allmählich von Online-Spielen verdrängt werden. Das liegt unter Anderem auch daran, dass für fast jeden Geschmack etwas dabei ist: ob Rollenspiele (MMORPG – Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel), welche sogar über Monate gespielt werden können, Strategiespiele zum Planen und Nachdenken oder einfach kurze Spiele zum Zeitvertreib, die auch immer mehr auf sozialen Netzwerken angeboten werden. Zu den populärsten Genres der MMORPGs gehören Fantasy, SciFi und History. Für diejenigen, die Las-Vegas-Stimmung im Wohnzimmer haben möchten, gibt es sogar Casino-Spiele in MMORPG-Version, die die virtuelle Realität mit dem Casino-Flair verknüpfen. Es kann dabei hilfreich sein, sich zuerst die Casino-Spiele-Regeln, welche auch auf der Seite www.casino-basis.com zusammengefasst sind, durchzulesen.

Vor allem die MMORPGs erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Man hat die Möglichkeit, nicht nur mit Freunden zu spielen, man kann auch mit Fremden, die die gleiche Leidenschaft teilen, seine Gegner besiegen um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Die beliebtesten Rollenspiele sind Fantasyspiele wie z.B. Final Fantasy oder World of Warcraft. Eines der Merkmale dieser Online-Rollenspiele ist die Tatsache, dass die Spiele meist so entwickelt werden, dass viele Aufgaben und Missionen gar nicht von einem einzelnen Spieler bewältigt werden können. Das soll das Gemeinschaftsgefühl stärken und zudem dazu dienen, soziale Kontakte zu pflegen, selbst wenn man wenig Zeit zum Ausgehen hat. Die Möglichkeit, mit seinen Mitspielern über Chat-Nachrichten zu kommunizieren ist zudem von Vorteil, da es das Spiel spannender und interessanter macht.

Normalerweise wird der Spieler über ein vorab installiertes Clientprogramm mit dem Server verbunden, auf dem sich die Spielewelt und der eigene Avatar (eine unechte Person, Bild oder Icon, welche den Spieler in einer virtuellen Welt vertritt) befinden. Auch wenn immer mehr kostenlose Spiele angeboten werden (eben F2P – Free to Play), verzeichnet der Verkauf von Rollenspielen und anderen Online-Gemeinschaftsspielen Rekordzahlen. Vor allem männliche Spieler interessieren sich für diese Art von Computerspielen (meistens zwischen 21 und 35 Jahren), auch wenn die Zahl der weiblichen Spieler immer mehr ansteigt.

Leider kann, wie so viele Dinge, ein übermäßiger „Konsum“ unangenehme Konsequenzen haben: viele Rollenspiele sind sehr zeitaufwändig und das kann dazu führen, dass einige Spieler ihre virtuell erschaffene Welt wichtiger als die wirkliche Welt ansehen. Termine und Verabredungen werden verschoben, nur dieses eine Mal. Und die große Schlacht um das heißbegehrte Schloss darf man auch nicht verpassen. Und so kann man sich schnell in einem Teufelskreis wiederfinden, der schleichend beginnt und zu einer kompletten Abkapselung von der Außenwelt führen kann. Das Suchtpotenzial vor allem für Jugendliche ist bei solchen Spielen also nicht zu unterschätzen, man sollte es einfach nur in Maßen genießen und zwischendurch auch einfach mal die Maus liegen lassen und sich mit realen Freunden in einem echten Café treffen.

Von Sternen, Hexen und Piraten

sternwandererIm England des 19. Jahrhunderts lebt der 18-jährige Tristan (Charlie Cox) in einem kleinen Dorf namens Wall. Dieses verdankt seinen Namen einer Steinmauer, die es von dem angrenzenden Königreich Stormhold abschirmen soll. Um die schöne Victoria (Sienna Miller) zu beeindrucken, beschließt Tristan einen gefallenen Stern zu finden und ihr als Geschenk zu bringen. Als er die Grenze zu Stormhold überquert und feststellt, dass der Stern eine junge Frau – Yvaine (Claire Danes) – ist, markiert das den Beginn einer fantastischen Reise voller Magie, auf der Suche nach Tristans Mutter und auf der Flucht vor der bösen Hexe Lamia (Michelle Pfeiffer), die Yvaine im Gegenzug für ewige Jugend töten will. Unterwegs geraten die beiden in die Fänge des berüchtigten Captain Shakespeare (Robert De Niro) und seiner Piratencrew. Und nicht zuletzt sind da noch die machtgierigen Thronfolger des Königreichs von Stormhold, die den Stern suchen um einen rechtmäßigen Erben bestimmen zu können.

Zugegeben, wie das Ende von „Der Sternwanderer“ aussehen wird, steht bereits nach den ersten zehn Minuten fest. Wie das bei sowohl klassischen als auch modernen Märchen meistens der Fall ist, ist auch diese Romanverfilmung nach Neil Gaiman sehr leicht vorhersehbar. Doch was die Handlung an Überraschungen einbüßt, das macht der Film durch seine Atmosphäre, seine Figuren, und seine Liebe zum Detail wieder wett. Den jungen Tristan bekümmert es, dass er so gewöhnlich ist und über keinerlei besondere Fähigkeiten verfügt, und das wo er doch so gerne das Herz der Dorfschönheit Victoria erobern würde, die allerdings besseres gewohnt ist. Was Tristan nicht ahnt, ist, dass er der Sohn einer Prinzessin aus dem Königreich Stormhold ist, also ganz und gar nicht gewöhnlich. Zusammen mit Yvaine, dem Stern in Menschengestalt, findet er seine wahre Bestimmung auf der Suche nach seiner Herkunft, und lernt nebenbei die Bedeutung von wahrer Liebe, die – im Gegensatz zu jener, die er bisher kannte – auf Gegenseitigkeit basiert und bedingungslos ist.

„Der Sternwanderer“ unter der Regie von Matthew Vaughn aus dem Jahr 2007 ist ein spannender Fantasy-Abenteuerfilm, dem ich eine leicht hektische und überladene Handlung bescheinigen muss, was aber im Großen und Ganzen kein Problem darstellt. Aus wirtschaftlicher Sicht war der Film allerdings ein Reinfall und daher tatsächlich ein recht mächtiges Problem. Vom audiovisuellen Standpunkt kann der Film sich absolut sehen lassen, schließlich wurde auch ein nicht unerhebliches Budget aufgewendet. Die Musik hat mich nicht überrollt und war auch sonst nie übermäßig begeisternd, aber dafür wirkt sie andererseits auch nicht schlecht gemacht, sondern dient in jeder Hinsicht als solide Begleitung.

Sehr gerne sehe ich es, wenn Hollywood-Giganten kleine aber wichtige Rollen in Produktionen leicht abseits des Mainstream einnehmen, wie in diesem Fall Robert De Niro, der den (angeblich) gemeingefährlichen Piratenkapitän spielt, der mit seinem Schiff und seiner Crew in den regenbehangenen Wolken Blitze einfängt. Von einem De Niro erwarte ich, dass er in jeder noch so abgedrehten Rolle glaubwürdig ist, sogar bei einer Figur wie dem absurd gegensätzlichen, zwiegespaltenen Captain Shakespeare. Der Schauspieler weiß den beiden Polen seines Charakters jederzeit die nötige Substanz zu verleihen. Für mich eindeutig einer der Höhepunkte des Films. Ebenfalls hat Filmveteran Peter O’Toole eine kleine Rolle als dahinscheidender König von Stormhold. Auf der Seite der Damen spielen mit Sienna Miller, Claire Danes und Michelle Pfeiffer ebenfalls drei etablierte Stars mit. Daneben wirkt der unerfahrene Jungschauspieler Charlie Cox etwas unglücklich, aber sogar an ihm lässt sich nichts mäkeln. Das Make-up von Michelle Pfeiffer als ergraute Hexe (oder das der anderen Hexen) ist zwar alles andere als gelungen, aber ihre Rolle nimmt sie zumindest ernst und sie scheint auch nicht unterfordert.

Die Handlung stellt sich als eine ausgewogene Mischung vieler verschiedener Genres dar und funktioniert als Gesamtpaket wirklich gut. Einer meiner Kritikpunkte ist, dass die Geschichte vielleicht die eine oder andere Station der Reise zuviel behandelt, und dann dafür fast schon zu oberflächlich. So wie besagter Teil mit dem Piratenschiff, der zwar witzig ist, aber ein wenig eingeschoben wirkt, so als versuchte man eine Lücke zwischen zwei anderen Handlungsstationen zu füllen. Als zu oberflächlich nahm ich einige Aspekte des Films vielleicht auch deshalb wahr, weil für meinen Geschmack zuviele Dinge unerklärt geblieben sind. Was macht ein fremdes und vor allem magisches Königreich mitten in England und wieso interessiert es niemanden, was dort vor sich geht? Was hat der Stern mit dem Königshaus zu tun? Womöglich ist es aber genau diese teilweise absurde Vorstellung fliegender Piratenschiffe und lebendiger Sterne, die den Reiz der Geschichte und ihren Zauber ausmachen.

Fazit: Als Abenteuerfilm sollte „Der Sternwanderer“ gleichermaßen Familienfilm sein, doch mag er für Erwachsene ein wenig zu verspielt und mit Hexen und Prinzessinnen zu kitschig sein, für Kinder dagegen zu sehr auf Liebe und royale Machtverhältnisse konzentriert, und damit sitzt diese liebevoll inszenierte Fantasygeschichte leider ein wenig zwischen den Stühlen. Wer sich dennoch gerne dafür begeistern lässt, darf sich auf ein zauberhaftes Märchen mit toller Besetzung freuen, das im schlimmsten Fall an den üblichen Schwachpunkten vergleichbarer Werke leidet.