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Immer wieder gibt es Entwicklerfirmen und Publisher, die ihre frühen Spielewerke nach vielen Jahren der Allgemeinheit nachträglich als Freeware zur Verfügung stellen. Manche machen sich sogar die Arbeit und modifizieren die Spiele, so dass sie ohne Tricksereien unter modernen Betriebssystemen lauffähig sind. Und andere wiederum, die veröffentlichen einfach den Quellcode des Spiels und hoffen, dass jemand anderer die Arbeit macht. Aber unabhängig davon wie es geschieht, bin ich doch immer wieder froh, wenn angerostete Klassiker nicht gänzlich im Nirvana verschwinden, sondern erhalten werden. Wer mich kennt, weiß um meinen Hang zu alten Spielen Bescheid. Auf dieser Seite möchte ich die entsprechenden Werke und die Entwickler vorstellen und auch einen Downloadlink anbieten.

  1. Command & Conquer Gold
  2. Death Rally
  3. The Elder Scrolls: Daggerfall
  4. Grand Theft Auto 2
  5. Re-Volt
  6. Seven Kingdoms: Ancient Adversaries
  7. SkyRoads
  Test  

Command & Conquer Gold
Westwood ist mit den Spielereihen „Dune“ und „Command & Conquer“ ja quasi der Erfinder der Echtzeitstrategiespiele. Nachdem es von C&C inzwischen mehr als zehn Spiele gibt, scheint Dune mehr oder weniger auf Eis zu liegen. Jedenfalls kam „Command & Conquer: Der Tiberium-Konflikt“ (Tiberian Dawn) 1995 auf den Markt und wurde prompt ein Riesenhit. Aus der Vogelperspektive muss man hier Soldaten in die Schlacht schicken, Panzer auf der Karte herumnavigieren und seine Einheiten schließlich dem Gegner auf den Hals hetzen. Das Spiel handelt von einem Krieg zwischen zwei verfeindeten Lagern: Die GDI und die Bruderschaft von NOD. Die GDI nehmen hier eher den Platz der Helden ein und die Bruderschaft stellt das Böse dar. Angeführt wird die ominöse Bruderschaft von dem Volksverführer Kane. Der Spieler hat die Wahl für welche Partei er kämpfen will und kann dadurch zwei verschiedene Kampagnen spielen.

Das Original war gedacht für DOS und Windows 95, jedoch ist diese aktualisierte Version nun auch auf modernen Windows-Installationen ab XP lauffähig. Das komplette Spiel umfasst zwei CDs – je eine CD für eine der beiden Kampagnen und Parteien.

Download von CHIP online (842 MB)



Death Rally
Lange bevor Remedy mit Max Payne zu weltweitem Ruhm und zu mächtig Kohle kam, veröffentlichten die ehemaligen Democoder aus Finnland mit Death Rally ein kleines aber feines Spiel, das technisch zudem einige nette Tricks bot. Das Spiel wurde 1995 während seiner Entwicklung noch als „Hispeed“ bezeichnet, aber dann 1996 als „Death Rally“ vermarktet. Es ist ein Top-Down-Racer mit putzig-witziger „Micro Machines“-Optik, jedoch leider nur in VGA-Auflösung. Die Musik des Spiels stammt von keinem geringeren als Mr. Jonne „Purple Motion“ Valtonen. Bei Death Rally handelt es sich zweifelsohne um ein Rennspiel mit etwas mehr Gewaltbetonung. So muss man sich nicht nur um ein Gefährt, sondern auch um die entsprechende Bewaffnung kümmern. Wer im Rennen seine Gegner ausschaltet, bekommt zusätzliches Geld. Unter den Gegnern versammeln sich z.B. Berühmtheiten wie Duke Nukem. Auch können Zuschauer einfach niedergemäht werden. Am oberen Ende der Karriereleiter muss der Spieler gegen den gefürchteten Adversary antreten, dem stärksten aller Fahrer.

Ich erinnere mich, dass die Shareware-Version von „Death Rally“ tatsächlich das erste PC-Spiel war, das ich auf meinem eigenen PC spielte. Das Original war zwar noch für DOS geschrieben worden, aber seit einem knappen Jahr gibt es eine Portierung für Windows XP aufwärts. Da fehlt zwar der Netzwerkmodus, aber wenigstens ist es spielbar UND Freeware.

Download von CHIP online (42 MB)



The Elder Scrolls II: Daggerfall
Ebenfalls 1996 erblickte ein Klassiker aus dem Hause Bethesda das Licht der Welt. Daggerfall nannte sich der Nachfolger von „The Elder Scrolls: Arena“ und war damit das zweite Spiel aus der Reihe. Beworben wurde es damals mit einer 60000 m² großen frei begehbaren Welt und man würde Tage brauchen um von einem Ende der Karte zum anderen zu gehen. Tausende Städte, Millionen NPCs, Hunderte von Dungeons, was wollte man mehr. Diese Welt war zwar zum größten Teil zufallsberechnet, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Daggerfall ist ein Action-RPG aus der Ich-Perspektive. Schwertschwingend muss der Spieler sich durch Tamriel kämpfen und den Mord an König Lysandus aufklären. Jedoch wird dem Spieler die Wahl gelassen, ob er sich nicht lieber doch mit etwas anderem beschäftigen will. Edler Ritter oder doch lieber eine Karriere als Dieb und Mörder? Die Möglichkeiten sind endlos.

Wenn auch etwas in die Jahre gekommen, macht Daggerfall auch heute noch irrsinnig viel Spaß. Soviel Tiefgang bietet selten ein Spiel und man hat freie Wahl was die Charakterentwicklung angeht. Sogar Vampir oder Werwolf kann man werden. Daggerfall ist ein DOS-Spiel, lässt sich aber mit VDMSound oder DOSBox zum Laufen bringen. Falls das keine Lösung ist, bliebe als Alternative z.B. noch DaggerXL, eine Engine-Recreation für moderne Betriebssysteme.

Download von Chip online (149 MB)



Grand Theft Auto 2
Wer kennt nicht die Spielzeugteppiche aus seiner Kindheit, über die man stundenlang alle seine Matchbox-Autos schieben und irgendwo einparken lassen konnte, oder wahlweise auch Autounfälle nachstellen konnte. Nun gut, für Erwachsene ist das heute wohl eher nichts mehr, aber 1997 gab uns der Entwickler DMA Design ein Stück unserer Kindheit zurück, ohne dass wir uns blamieren mussten, weil wir mit Spielzeugautos spielten. Das Spiel wurde ein Riesenhit und dadurch bescherte uns Rockstar Games 1999 den zweiten Teil, den ich bis heute als den besten Teil der Reihe betrachte (ganz egal wie toll die Grafik von GTA3 und 4 sein mag). Aus der Vogelperspektive steuert man einen Autodieb, der im Straßenverkehr Autos klaut und damit jede Menge Unheil anrichtet. Für die jeweiligen Banden die die Städte kontrollieren muss man Aufträge erfüllen, um sich deren Gunst zu verdienen. Ansehen bei der einen Bande bedeutet allerdings auch Krieg mit einer anderen Bande. Außerdem gibt es ja noch die Polizei, das FBI und die Army, die einem das Leben schwer machen, wenn man mal zu exzessiv Amok gelaufen ist. Hat man genug Erspartes angesammelt, darf man in die nächste Stadt aufsteigen.

GTA2 wurde ein paar Jahre später kostenlos zur Verfügung gestellt. Einzige Voraussetzung für den Download ist, dass man ein kleines Onlineformular ausfüllt. Grafisch gab es im Gegensatz zum Vorgänger in GTA2 zwei wählbare Tageszeiten und Lichteffekte. Die Polizei greift hier härter durch, außerdem kann man nun auch zwischen den Missionen speichern, vorausgesetzt man hat das nötige Kleingeld. Auch heute noch macht das Spiel wirklich Spaß und die Grafik ist auch noch lange nicht unansehnlich.

Download von CHIP online (345 MB)



Re-Volt
Manchmal erscheinen tatsächlich noch Arcade-Rennspiele, die dem Spieler etwas Neues bieten können. Bei Test Drive und Need for Speed durfte man sündhaft teure Supersportwagen über schnelle Pisten jagen, bei Wacky Wheels sind Tiere auf Go-Karts gefahren, und in Carmageddon ging es nicht zuletzt darum, möglichst viele Gegnerkarossen in ihre Einzelteile zu zerlegen, bevor man die Ziellinie überquert. Re-Volt von Acclaim aus dem Jahr 1999 hatte da ein anderes Spielkonzept: Anstelle von richtigen Fahrzeugen lenkt man hier zwar nur ferngesteuerte Spielzeugautos (RC-Cars), aber das macht fast noch mehr Laune. Der größte Vorteil ist der, dass man keine Rennstrecke und auch keinen Stadtverkehr braucht. Gerast wird einfach im heimischen Garten, im Museum, auf einer Baustelle, im Supermarkt, über ein Kreuzfahrtschiff, oder auf dem Bordstein einmal um den Block. Diverse Powerups lassen ein gewisses Mario Kart -Feeling aufkommen. Die Steuerung hat man schnell verinnerlicht und das Spiel ist am Anfang wirklich fair, dafür haben es die höheren Schwierigkeitsgrade echt in sich und lassen schonmal Frust aufkommen, wenn man auf der letzten Strecke die Weltmeisterschaft vergurkt und von vorne anfangen muss. Aber ich hatte trotzdem meinen Spaß, auch wenn ich viel geflucht habe, bis das Spiel endlich durchgespielt war.

Das Spiel ist rein technisch gesehen nicht Freeware, da es öffentlich nicht als solches freigegeben wurde. Allerdings existiert die Entwicklerfirma seit Jahren nicht mehr und der Quellcode ist inzwischen auch schon aufgetaucht, daher mache ich hier einfach mal eine Ausnahme. Eine kleine Gruppe hartnäckiger Fans hat sich bereits daran gemacht, das Spiel weiterzuentwickeln. Updates werden regelmäßig veröffentlicht und sorgen dafür, dass Re-Volt niemals komplett vergessen wird.

Download von ReVoltRace (38 MB)



Seven Kingdoms: Ancient Adversaries
Dieses erstaunlich komplexe und doch gleichzeitig einfache Spiel aus der Feder von Trevor Chan und Enlight aus dem Jahr 1997 hält sich hartnäckig seit Beginn an in meinen All Time Favourites. „Seven Kingdoms“, das seit dem Addon den Untertitel „Ancient Adversaries“ trägt, ist eine Echtzeit-Wirtschaftssimulation, in der man die Leitung eines Königreiches irgendwann im Mittelalter übernimmt. Nun kann man mit den anderen Königen Handel führen, Kriege ausfechten, gemeinsam die Monstren bekämpfen und muss sich zudem noch um das Wohlergehen des eigenen Volkes sorgen. Aus der Vogelperspektive muss man Fabriken und Forschungszentren errichten, Soldaten ausbilden und einen Markt unterhalten, um die Finanzen zu sichern. Die Computergegner sind cleverer als man denkt und greifen oft im denkbar schlechtesten Augenblick an.

Trevor Chan hat den Quellcode des Spiels freigegeben und seitdem arbeitet eine Gruppe fleißiger Programmierer an nativen Portierungen des Windows 95/98-Spiels für Windows XP+ und Linux. Der Code für den Multiplayer-Teil muss leider vollständig umgeschrieben werden und ist daher noch nicht implementiert. Unter 7kfans.com kann man sich über die Fortschritte informieren. Spielbar ist es bereits, und inzwischen konnte man für diese Weiterentwicklung sogar eine besondere Lizenzregelung mit Bjørn Lynne für die Musik vereinbaren, so dass diese dem Freeware-Spiel beiliegt. Geplant ist eine Verschmelzung von 7KAA mit Seven Kingdoms 2.

Download von Sourceforge (32 MB)



SkyRoads
Dieses Spiel wurde von BlueMoon Software entwickelt und erschien 1993. SkyRoads war ein Remake ihres eigenen ersten kommerziellen Spiels „Kosmonaut“. In SkyRoads steuert man ein kleines Raumschiff über einen Hindernisparcour aus Röhren, Ebenen, Stangen, Tunnels und vielen weiteren Elementen. Das Raumschiff kann dabei springen und seine Geschwindigkeit drosseln oder beschleunigen. Ziel des Spiels ist es, jeden Parcour erfolgreich zu absolvieren.

Das Spiel hat schon damals wahnsinnig süchtig gemacht, aber unter Umständen kann auch der Frustfaktor recht hoch sein, vor allem bei den schwereren Kursen. Nicht nur muss der Spieler den Parcour in einer vorgegeben Zeit schaffen, auch Treibstoffmangel macht ihm das Leben schwer. Berührt das Raumschiff die falschen Flächen oder kollidiert es, muss der Spieler den Kurs von vorne beginnen. Im Prinzip erinnert das Spiel ein kleines bisschen an Guitar Hero, sogar die Perspektive ist dieselbe.

Der Hersteller bietet sein Spiel inzwischen als Freeware an, einschließlich dem SkyRoads Xmas Special. DOSBox wird empfohlen.

Download von der BlueMoon-Webseite (<1 MB)