ATARI

Enigma 1.21 und RemBolo

Nachdem ich wochenlang nicht nur praktisch nichts auf meinem vernachlässigten Blog habe verlautbaren lassen, sondern sogar das fünfjährige Bestehen von SuccessDenied total verschlafen habe, darf ich an dieser Stelle nun wenigstens meine grenzenlose Freude über immerhin einige wenige Tage Urlaub bekunden, die ich seit einigen Wochen wirklich dringend nötig hatte. Jetzt kann ich zwei Wochen lang soviel Sport machen wie ich will, mich endlich so richtig um den Haushalt kümmern, mein Spiele-Remake fertigbasteln und all die anderen wichtigen Dinge, die ich mir für den Urlaub ganz fest vorgenommen habe. Ich setze mich nur noch mal ganz kurz auf die Couch und … Ach, mal gucken was grade so im Fernsehen läuft.

Tatsächlich leide ich im Moment ein bisschen unter Ideenlosigkeit was ergiebige Themen für Artikel angeht. Ich habe zwar eine lange Liste von Dingen, über die ich irgendwann mal schreiben müsste, aber im Endeffekt fehlt mir dann doch die Energie, die Stichpunkte in einen lesbaren, ausgewogenen Artikel zu gießen und diesem den nötigen Feinschliff zu verpassen. Der notorisch unmotivierte Webseitenbetreiber wendet also stattdessen einmal mehr das Minimalprinzip an und schreibt einen weiteren einfachen Lückenfüller-Artikel, der aber zumindest inhaltlich zur Webseite passt, um sich mehr Zeit für richtige Themen zu verschaffen.

Es geht um Dongleware-Spiele. Eigentlich ganz und gar nicht aktuell ist die Neuigkeit, dass Enigma in der Version 1.21 veröffentlicht wurde. Und zwar schon letzten Dezember. Ich sollte deren Webseite vielleicht doch öfter als zweimal pro Jahr besuchen. Ganze 51 Landschaften sind im aktuellen Release des aufwändigen OXYD-Remakes dazugekommen, darunter scheinbar auch vereinzelt bei den „Deja-vu“-Levelpaketen für Esprit, OXYD, OXYD2, Oxyd Magnum und Oxyd Extra. Diese sind mir als Fan der Originale sehr wichtig, daher betrübt es mich besonders, dass die Entwickler es bis heute noch nicht hinbekommen haben, die alten Levels vollständig zu portieren. Ich wüsste nur noch gerne, ob es mehr eine Sache des Nicht-Wollens oder des Nicht-Könnens ist, da auch das beste OXYD-Remake leider noch nicht gut genug ist, wenn ich darin nicht alle Original-Levels wiederfinde.

Zwischenzeitlich habe ich ein weiteres eigentlich vielversprechendes Dongleware-Remake gefunden: RemBolo (Remake-Bolo?), das vom Dongleware-Klassiker Bolo inspirierte Breakout-Spiel will das Spielgefühl und die Mechaniken des 95’er PC-Bolos imitieren, aber auch das Ur-Bolo vom Atari ST scheint ihm noch als dankbare Vorlage zu dienen. Der scheinbar deutschsprachige Entwickler arbeitet mindestens seit 2008 an der C++-Implementation unter Verwendung vorgefertigter 2D-Physikbibliotheken. Sogar einen recht gut spielbaren 2D-Prototyp von RemBolo bot er damals bereits zum Download an, den ich bis heute sehr beeindruckend finde. Mir wäre es sogar am liebsten gewesen, wenn man diesen Prototyp als Grundlage für die weitere Entwicklung des Remakes gewählt hätte. Stattdessen entschied der Programmierer sich für einen kompletten Neustart zugunsten von 3D-Grafik. Die ersten Screenshots dieser 2.5D/3D-Version sehen auch schon recht beachtlich aus, besonders der Glaseffekt des Schlägers ist wirklich schön anzusehen.

Illustration von der RemBolo-Webseite

Illustration von der RemBolo-Webseite

Leider steht die Kommunikation bei RemBolo deutlich im Hintergrund, so gab es zwischen den Jahren 2010 und 2015 kein Lebenszeichen des Remake-Projekts. Erst im Februar diesen Jahres wurde die Early-Alpha des neuen Leveleditors auf einem Screenshot gezeigt. Sonstige Fortschritte werden nicht genannt. Da ich weiß wie mühsam es ist, quasi im Alleingang ein komplettes Remake zu bauen (unabhängig davon wie minimalistisch die Grafik sein mag oder auch nicht), erhoffe ich mir einige tolle Neuigkeiten von dem Projekt in den kommenden Jahren. Schon da dieses sich als Schwesterprojekt zu Enigma betrachtet, fände ich die Möglichkeit wirklich reizvoll, dass wir eines Tages (mindestens) zwei nahezu perfekte Dongleware-Remakes hätten.

8 Gedanken zu „Enigma 1.21 und RemBolo

  1. Diskutant

    Cool, RemBolo kannte ich noch gar nicht. Wieder ein Projekt mehr welches ich verfolgen werde. :)

    DiaBolo kenne ich zwar, habe aber nie die Vollversion gehabt, nur die Demo habe ich mal gespielt. Wirkte schon sehr cool.
    Das Original auf dem Atari ST hingegen habe ich geliebt. Kann mich noch gut erinnern, wie beim letzten Level das Spiel eingefroren ist. Gab irgendeinen Fehler. Ein bekannter von meinem Vater kannte sich damit besser aus als mein Vater (und als ich sowieso, ich war da vielleicht 7-9 Jahre alt). Als der dann mal zu besuch da war, habe ich das mal eben fix durchgespielt, damit er helfen konnte. :D Ich weiß leider nicht was das Problem war, ich glaube das Problem konnte gelöst werden, bin mir aber nicht sicher.

    Auf jeden fall erkennt man daran schon, dass ich das damals wirklich viel gespielt habe, wenn ich das mal eben so ohne Probleme bis zum letzten Level durchspielen konnte. Hachja, das waren noch Zeiten. Damals haben wir noch Spiele mehrmals gespielt, und geübt wenn sie schwer waren, aber heute… nenene *mit dem Krückstock rumwedel* ;)

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    1. Vince Beitragsautor

      Danke für deinen kleinen Bolo-Erfahrungsbericht. Da ist mir doch glatt das Gebiss rausgefallen vor Lachen ;-)

      Tatsächlich glaube ich, dass das mit dem vielen Üben bei schweren Spielen auch davon abhängt, wieviele Ausweichmöglichkeiten man hat. Früher hatte man halt seine 50 Disketten (oder vielleicht auch mehr) und die Spiele kannte man irgendwann alle wie gute Freunde. Manchmal hatte man mal wieder Lust auf dieses Spiel, manchmal auch wieder auf jenes, aber im Endeffekt waren es relativ wenige Spiele für relativ VIEL Freizeit (nicht so wie heute, wo Freizeit für mich eine ziemlich knappe Ressource geworden ist).

      Heute werde ich quasi mit Spielen „zugeschissen“. Da hat man seine riesige Steam-Library, seine GOG-Library, man hat die Origin-Spiele, man spielt auf der Xbox 360/Xbox One, auf der PS3/PS4, auf der Wii, WiiU, auf der PSP oder dem 3DS, und jährlich kommen hunderte oder tausende Spiele dazu. Ich bekomme quasi tausend Mal mehr Spiele als ich je spielen könnte, und das bei einem Bruchteil der Zeit, die ich früher zum Zocken hatte. Zwangsläufig bleibt da das meiste ungespielt – oder wenn, dann bleibe ich sehr selten lange genug dabei, um es durchzuspielen.

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      1. Diskutant

        Ja, die viel größere Auswahl führt natürlich dazu, dass man sich weniger intensiv mit einem Spiel beschäftigt. Sondern sich direkt dem nächsten widmet sobald man festhängt, oder ne Stelle kommt die einem vielleicht weniger gefällt.

        Das mit der Freizeit betrifft zwar uns, aber nicht die „Jugend von heute“. ;) Aber sobald ich endlich Millionär bin habe ich wieder viel Zeit. :D

        Spaß beiseite, ich bin ja auch großer Jump’n’Run Fan, das Genre ist heute leider ziemlich ausgestorben. Aber die Spiele die heute noch rauskommen spiele ich auch intensiv (trotz der wenigen Zeit), die Tage erst New Luigi U zu 100% beendet. Habe mir sogar extra die Wii U zugelegt statt der PS4 weil Nintendo da einfach mehr bietet als alle anderen.
        Bei Hatsune Miku Project DIVA F (Musik- Rythmusspiel) ähnlich, das habe ich wirklich viel gespielt, aber es gibt auch kaum Alternativen in der Richtung, und die, die es gibt gefallen mir nicht (ich will mit einem Controller zocken und nicht ne blöde Plastikgitarre benutzen müssen mit der man vermutlich nichtmal gemütlich auf der Couch zocken kann). Aber dadurch ist mir das Spiel jetzt auch besonders stark im Gedächtnis geblieben, ich starte es immer mal wieder, und hatte einfach extrem viel spaß obwohl es einige Lieder gab die mir nicht gefielen, und ich anfangs echt extrem schlecht war. Hätte es mehr Auswahl gegeben, wäre ich wohl auf ewig nur bei den leichtesten Dingen geblieben und hätte mich nie wirklich verbessert und die Begeisterung wäre völlig ausgeblieben.

        TL;DR: Weniger ist mehr.

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        1. Vince Beitragsautor

          Spaß beiseite, ich bin ja auch großer Jump’n’Run Fan, das Genre ist heute leider ziemlich ausgestorben.

          Findest du? Ich bin der Meinung gerade durch die Indie-Spieleszene erleben Jump’n’Runs eine echte Renaissance. Ich bin nicht sicher, wieviel Prozent davon auch für OSX umgesetzt werden, aber man muss heute nicht mehr unbedingt zu Nintendo gehen um schöne altmodische Jump’n’Runs zu bekommen.

          Wenn du ab und an mal auf die Humble Bundles achtest, wirst du feststellen, dass da regelmäßig wirklich tolle Spiele dabei sind, die den Klassikern des Genres das Wasser reichen könnten.

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          1. Diskutant

            Findest du? Ich bin der Meinung gerade durch die Indie-Spieleszene erleben Jump’n’Runs eine echte Renaissance. Ich bin nicht sicher, wieviel Prozent davon auch für OSX umgesetzt werden, aber man muss heute nicht mehr unbedingt zu Nintendo gehen um schöne altmodische Jump’n’Runs zu bekommen.

            Auf Win/OSX Spiele achte ich gar nicht. Bin Konsolenzocker.
            Aber welche Spiele hast du denn da so im Sinn?

            Gefühlt gibt es zwar in letzter Zeit wieder vermehrt Spiele die ins Genre Platformer fallen, aber eben nicht das was man im deutschen als Jump’n’Run bezeichnet.

            Die HumbleBundles habe ich mir anfangs regelmäßig angeguckt, aber da war so gut wie nie was für mich dabei. Seitdem die mehr auf Quantität setzen (regelmäßige Bundles, keine Voraussetzung mehr das Spiele auf Win, Linux und OS X laufen müssen, etc.), gucke ich nur noch selten rein.

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            1. Vince Beitragsautor

              Bin Konsolenzocker.

              Thema beendet. Ich will diese Diskussion einfach nicht führen. Im Beitrag geht es um Indie-Spiele für den PC. Über Indie-Spiele möchte ich mit Konsolenspielern nicht diskutieren.
              Die bislang gelöschten Kommentare sind GENAU der Grund dafür, wieso ich das Thema für beendet erklärt habe. Aber scheinbar wird mir nichts gegönnt.

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